Leitartikel der Woche
Brauchen wir mehr Überwachung?

Besonders groß war die Entrüstung zuletzt, als vor einer Woche die Zerstörungen im Thüringer Weihnachtswald entdeckt wurden. Dort sorgen Weihnachtsfiguren, Sterne, Kugeln und Laternen zwischen und an den Bäumen für Weihnachtsstimmung – zur Freude aller, aber vor allem der Kinder. Immer gibt es dennoch jemanden, der sich an der Freude anderer stört. Mutwillig wurden so über Nacht Dekorationen abgerissen, vieles kaputt geschlagen und manche Figuren landeten in der Lutz.
Ebenso wurde ein paar Tage zuvor im Hohenemser Zauberwald gewütet und auch dort Weihnachtsfiguren demoliert und enthauptet. Was gibt es bitte gegen einen für Kinder hübsch geschmückten Wald einzuwenden? Wer hat Spaß daran, die Dinge anderer kaputt zu schlagen und muss der eigenen Unzufriedenheit, Wut und Aggression derart Luft verschaffen? Im Gegensatz zu Thüringen gibt es in Hohenems Videomaterial, das Jugendliche beim Zerstören der Dekorationen zeigt. Die Stadt will jede Straftat zur Anzeige bringen und hat das Videomaterial der Polizei übergeben.
Brauchen wir wirklich mehr Videoüberwachungen? Ich mag die vielen kleinen Kameras, die mittlerweile nicht nur in Banken, Kaufhäusern und Bahnhöfen, sondern auch in jeder zweiten Hauseinfahrt hängen, nicht besonders, aber ich mag auch keine sinnlosen Schmierereien und Zerstörungen oder die Missachtung von Privateigentum. Vielleicht werden manche Täter abgehalten, wenn sie wissen, dass eine Kamera mitfilmt. Andere vielleicht nicht. Dann dienen Videoaufzeichnungen, wie die in Hohenems, zur Aufklärung der Straftaten – und das ist gut so.
Die Täter, egal ob jung oder alt, Frau oder Mann, betrunken oder nüchtern sollen zur Rechenschaft gezogen werden und die Verantwortung für ihr Tun übernehmen. Jugendlicher Leichtsinn oder eine „bsoffene Gschicht“ sind schlechte Ausreden, wenn es um Sachbeschädigung, Vandalismus oder Diebstahl geht.
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