Im Jahr 1991 wurde in Dornbirn das erste Notarzteinsatzfahrzeug, kurz NEF genannt, in Betrieb genommen. Dieses wird immer dann angefordert, wenn es um Leben und Tod geht. Im vergangenen Jahr war dies rund 1.750 Mal der Fall.

Das Dornbirner Notarzteinsatzfahrzeug ist am städtischen Krankenhaus angesiedelt und wird von insgesamt neun Notärzten, 22 Diplom-
pflegekräften und 29 Fahrern besetzt. Rund 8,4 Minuten dauert es im Durchschnitt, bis nach einem Alarm der erste Rettungswagen am Einsatzort eintrifft. Dabei dient das NEF als sogenannter „Notarztzubringer“, für den Patiententransport wird ein Rettungswagen angefordert. Rendezvous-System heißt es in der Sprache der Einsatztaktik, wenn zwei Einheiten zum gleichen Einsatzort alarmiert werden, um gemeinsam Hilfe zu leisten.

Gemeinsam mit dem Roten Kreuz bildet das Notarztsystem in Dornbirn eine hervorragend funktionierende Rettungskette. Das NEF ist dabei rund um die Uhr einsatzbereit, wobei das Team rund 30 Prozent der Einsätze in der Nacht fährt. Die stärksten Monate im vergangenen Jahr waren der Oktober und der Dezember mit bis zu 170 Einsätzen.


Über 50 Prozent der NEF-Einsätze sind internistisch – das bedeutet ein Herzinfarkt, Kreislaufschwächen, Krampfanfälle oder allergische Reaktionen. „Wir müssen in unserem Job unmittelbar handeln und mit begrenzten Mitteln die größtmögliche Wirkung erzielen“, betont Oberärztin Jenny Haas, die ärztliche Leiterin des NEF Dornbirn. Am Einsatzort haben wir kein geschütztes Umfeld. Es ist nicht trocken, sauber, hell und windstill“, erklärt die Ärzin die Herausforderungen des Notarztdienstes. Jeder Einsatz ist eine Fahrt ins Ungewisse. „Wir wissen nie genau, was uns erwartet“, so Oberärztin Haas, und dennoch können sich die Patienten jederzeit auf die professionelle Hilfe verlassen. (mm)