Ein Herz für Schmetterlingskinder
Junge Menschen aus Bludenz und dem Walgau inszenierten die Passion Christi
Fotos: Gerhard Scopoli
Modern, berührend und lebendig haben Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Bezirk Bludenz und dem Walgau in diesem Jahr die Passion Christi inszeniert. Ihnen flogen die Herzen des Publikums zu.
Die Jugendpassion „Were you there?“ („Warst du dort?“) wurde insgesamt acht Mal im Ländle aufgeführt, davon fünfmal im Bezirk Bludenz - Lech, Innerbraz, Bürs und Gantschier. Lech war auch Schauplatz der Premiere, die dem Pfarrer von Lech, Pater Adrian, eine Osterüberraschung bescherte: Bei der letzten Stelle in der Passion, die in der Neuen Pfarrkirche gezeigt wurde, sei eine ältere Passionsbesucherin so ergriffen gewesen von der zärtlichen Art, wie Maria Magdalena den Namen Jesu ausgesprochen hatte, dass sie noch lange über das Erlebte nachgedacht habe. „Schließlich hat sie den Weg zurück in die Kirche gefunden. Deshalb bin ich sehr dankbar für die Aufführung der Jugendpassion und den Jugendlichen, dass sie so ein Zeugnis abgelegt haben. Durch den neuen, außergewöhnlichen Blick auf die Passion haben sie auch unsere Liebe zu Jesus erneuert oder vertieft“, sagte Pater Adrian.
Wochenlange Proben
Als Projekt der Passionsspiele Klostertal Arlberg habe sich die Jugendpassion im letzten Herbst gemeinsam auf den Weg gemacht. Die wochenlangen Proben und intensiven Vorbereitungen hätten sich gelohnt, meinte Regisseur Oswald Wachter. Sein Ensemble sei großartig gewesen. „Ich darf an dieser Stelle erwähnen, dass der größte Teil des Ensembles noch nie Theater gespielt hat, also bei dieser Produktion das erste Mal auf der Bühne stand.“
Ganz besonders erwähnte Oswald Wachter den Autor der Jugendpassion, Hans Perstling aus Graz. „Er hat diese Jugendpassion für die Feldkirchener Passionsspiele geschrieben. Er ist ein absoluter Kenner der Evangelien.“ Die Passionsspielgruppe Feldkirchen bei Graz hat der Jugendpassion in Vorarlberg freundlicherweise das Stück überlassen.
Abordnung aus Feldkirchen
Eine Abordnung dieser Passionsspielgruppe besuchte die Vorarlberger in Lech. „Sie haben den Weg von über 600 Kilometern auf sich genommen und unsere Jugendpassion angeschaut“, freute sich Oswald Wachter. „Wir haben versucht, durch diese Jugendpassion eine etwas andere Sichtweise auf die Leidensgeschichte Jesu Christi darzustellen“, erklärte er. Die Diözese Feldkirch und die Junge Kirche Vorarlberg haben die Jugendpassion im Ländle durch ihren finanziellen Beitrag unterstützt. Der Reinerlös der Jugendpassion geht zur Gänze an den Verein Schmetterlingskinder Vorarlberg. „Das Geld ist dort sehr gut aufgehoben und kann dort sehr gut gebraucht werden“, findet der Regisseur.
Ausgesucht hatte das Projekt das Ensemble der Jugendpassion. In Österreich leben rund 500 Schmetterlingskinder - sie leiden an einer seltenen Hautkrankheit. In Vorarlberg werden drei Schmetterlingskinder liebevoll betreut. (red)