Stadtgeflüster
Bregenz
25.01.2023
Versenkter Abfall,
verschwundene Zeitung
Eine der erfreulichsten Meldungen auf den „Stadtseiten“ war unlängst jene: „Unterflur Sammelsysteme in Belruptstraße und Kronhalde“. Bravo, denn die ursprüngliche Variante, Müllcontainer für Metall, Plastik, Papier und Glas auf einer herkömmlichen Müllinsel zu sammeln, scheiterte an der Ignoranz der Bevölkerung. Leider wurde dort jeder Müll, selbst Biomüll, abgelegt und es roch so übel, dass selbst die Slums afrikanischer Metropolen dagegen wie die erlesensten Gewürze des Morgenlandes dufteten. Zum Leidwesen der Anrainer wurden die Müllinseln aufgelöst, Plastik (gelb) und Papier (rosa) der eigenverantwortlichen Entsorgung übergeben und Metall- sowie Glas-Container in nur schwer zu findenden Nischen versteckt. Die Unterflurlösung ist natürlich eine gute – jetzt wäre noch einmal eine Info seitens der Stadt, was (Glas, Metall, Kleidung) man genau wo abgeben kann, gefragt und alle sind glücklich.
Eine andere Frage ist, was eigentlich mit dem Bürgermagazin „B“ geschah. Sie erinnern sich vielleicht: Das doch recht teure Periodikum wurde mit Trara vierteljährlich an jeden Haushalt geliefert. Die in blau gehaltene Zeitung nahm sich jeweils eines Themas an, das dann in dichterisch eher unzulänglichen Mottos wie „B wie familiär“ oder „B wie offen“ auf verschiedenste Art präsentiert wurde. Im Nachhinein betrachtet war dieses Magazin eher gestalterisch interessant denn inhaltlich relevant. Was aber nicht erklärt, warum es – ohne entsprechende An- oder Abkündigung – im Juni 2021 den Geist aufgab. Gingen die Themen aus? Bekam es Corona? Und wenn ja, starb es daran? „B wie ungeimpft“? Wer weiß...
Tschako
Raimund Jäger
Feldkirch
11.01.2023
Ein bisschen Satire zum Jahresbeginn
Kennen Sie das Satire-Nachrichtenportal „Die Tagespresse“? Die Autoren zaubern mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht, schon durch die oft recht überspitzt formulierten Titel. Frei danach möchte ich mich auch mal in Satire und Ironie versuchen: Die Silvesterknallerei in Feldkirch wurde dieses Jahr von den Grünen gesponsert, was für eine bessere Nachtsicht sorgte. Anders war es in deutschen Städten, denn dort herrschten Zustände, die im Tirol unter die Kategorie „Krampuslauf“ fallen. Auch die Sternsinger, welche im Volksmund noch immer als „Drei Könige“ betitelt werden, machten wieder viele Hausbesuche - und standen oft vor verschlossenen Türen. Ob dies daran lag, dass sie alle auf der Lustenauer Kilbi mit Billig-Palästinenser-Tüchern ausgestattet wurden oder daran, dass der Melchior seine Haut nicht mehr mit Schminke pigmentieren darf? Oder war es der Balthasar? Dennoch witzig, dass diese Kindergruppen als kleine Araber verkleidet singend Süßigkeiten erbetteln und nach einer Spende Sticker verteilen, auf denen C-M-B steht, was nichts anderes als „Chinesen machen Böller“ heißt. Obwohl heuer keine Bürgermeisterwahl ansteht, hat sich Feldkirchs Stadtoberhaupt bereits einen trumpschen Slogan ausgeborgt: „Make Altenstadt great again!“ Es sind auffallend viele Altenstädter Freunde und deren Söhne im Stadtrat der Montfortstadt. Auch der Agrargemeinschaft wurde versprochen, dass es für sie noch lange nicht „Schach Matt“ heißen wird. Spannend auch, dass die Bevölkerung ob dieser recht speziellen Verteilung ihrer Steuergelder schweigend zuschaut. In diesem Sinne: Behalten Sie Ihren Humor!
Bandi Koeck
Gastkommentar
So schnell wie die F1 - nur nicht so sicher
Schnelligkeit ist in der heutigen Welt das Normale, es muss nahezu immer schneller gehen, koste es was es wolle. Schnell geht es auch in der Formel 1 zu und wer am Sonntag den Unfall des jungen chinesischen Piloten Guanyu Zhou konnte etwas feststellen: In der von vielen für ihre Verschwendung und ihre Prunksucht an den Pranger gestellte Rennserie gibt es etwas, wovon sich viele in der Politik und der Wirtschaft eine Scheibe abschneiden müssten - Sicherheit!
Dafür hat die Formel1 vor vier Jahren für viele Nostalgiker und Fanatiker ihr Gesicht verloren. Dieser für sie unansehliche Cockpit-Schutz, genannt HALO, nehme den Boliden ihren Charakter sagen sie. Das er aber ein riesiger Schritt in Sachen Sicherheit war, hat man am Sonntag in Silverstone sehen können. Mehr als nur Schutz für den Fahrer!
In eben dem Motto der Fornel1, des Sportes allgemein, bewegen sich seit längerer Zeit auch Wirtschaft und Politik: Größer, schneller, weiter. Heute nennt man das Globalisierung und Turbokapitalismus. Schuld daran war nicht allein die Wirtschaft, auch willfährige Politiker haben in diese Einbahnstraße eingewilligt. Im Gegensatz zu den Sicherheitsbestrebungen in der Formel1 geht es hier offensichtlich nur in eine Richtung: Einbahnstraße Schlossallee.
Diesem System ist es egal, ob Kinder und Frauen in sogenannten Entwicklungsländern ausgebeutet werden, die Natur überall dem Diktat der Wirtschaftlichkeit unterliegt oder, und das sieht man gerade jetzt. ob es irgendwo auf dieser Erde Kriege entstehen im Namen des Gottes Mammon. Das sich jetzt aufgeregt wird über Putins Einmarsch in der Ukraine ist nur dem geschuldet, dass dieser Krieg vor der Haustür der „ziviliseirten“ Welt liegt. Heuchelei, denn die Weltgemeinschaft versagt schon länger - an die Sicherheit und Überlebensfähigkeit der Menschheit wird nicht gedacht. Da ist die Formel1 längst schon einen Schritt weiter, zumindest unter dem Astpekt der Sicherheit.
Mario Beib
06.07.2022
Letschtes Joar sind ma alle im Fasching mit oanera FFP2-Maschka verkleidat gsi. Hür sind‘s wieda normale Mäschgerle. Bi manchna isch oh des net viel besser.
