Stadtgeflüster
Bregenz
27.09.2023
Ein Durchbruch
am Stadtsteig
Grundsätzlich bin ich jemand, der Eigenverantwortung schätzt – im Gegensatz zu Beamtenmuff und übertriebener Bevormundung. Gerade bei baulichen Maßnahmen übertreiben es die Ämter ja gerne und man muss von Pontius zu Pilatus rennen, wenn man etwa ein neues Balkongitter anbringen will – und ich spreche da keineswegs von einem 12-stöckigen Hochhaus mit uniformer Fassade, sondern von einem Stadthaus mit Balkonrichtung Innenhof.
Was sich allerdings ein Bewohner am Stadtsteig – der Verbindung von der City Richtung Oberstadt mit Durchgang beim historischen Stadttor – geleistet hat, ist weder mit Eigenverantwortung noch mit Eigentum zu erklären; bestenfalls mit Eigensinn. Der Anrainer schnitt einfach ein Loch in die Stadtmauer, um einen barrierefreien Zugang zu seinem Haus zu schaffen. Abgesehen davon, dass dies potthässlich aussieht, frage ich mich schon, ob Hinz und Kunz die doch zum historischen Ensemble zählende Mauer einfach so filetieren dürfen. Gehört dem Mann das Teilstück? Und wenn ja, nur die innere oder auch die äußere Ansicht? Mich wundert zudem, dass ausgerechnet diese Mauer nicht denkmalgeschützt ist. Dafür hätte das Denkmalamt vielleicht sorgen sollen, anstatt sich im Nachhinein über die „Zerstörung ohne jede Bewilligung“ per Aushang aufzuregen. Zwar glaube ich nicht, dass der Oberstadt-Tourismus wegen dieses Vandalenakts zum Erliegen kommt; Schule sollte das aber keine machen. Denn sonst könnte ja auch ich auf die Idee kommen, ein Loch in den Gehsteig vor unserem Haus in der Eichholzstraße zu graben – schließlich ist der auch nicht denkmalgeschützt.
Tschako
Raimund Jäger
Feldkirch
28.06.2023
Zeichensetzer gegen den Schleichverkehr
Kürzlich gab es bei der Ampel auf der Letze eine Demonstration von Anrainern und deren Kinder. Die laut Polizei knapp 50 Personen wollten nach längerer Pause mal wieder darauf aufmerksam machen, wie sehr sie, ihre Lebensqualität und die Sicherheit der Sprösslinge unter den täglichen PKW-Kolonnen, die über die schmalen Straßen und privaten Einfahrten schleichen, um ein paar Minuten im Stau der Ämpelestadt Feldkirch zu sparen, leiden. Die Kontrollen des Überfahrtverbots, das nur von 7 bis 8 Uhr dauert, finden für viele viel zu selten statt. Wenn zwei Polizisten beim Buddhistischen Kloster stehen, wissen viele Grenzgänger sofort, dass sie über den Schanzweg fahren müssen (oder sonst halt die 20 Euro im Handschuhfach parat haben). Auf meine Anfrage wurde mir seitens der Polizei gesagt, dass die Kontrollen „in unregelmäßigen Abständen und „meist autonom“ erfolgen. „Über die Zahl der Strafen in einzelnen Bereichen wird keine separate Statistik geführt. Weitere Kontrollen sind geplant.“ Zudem hat die Marktgemeinde Frastanz ein rechts vor links auf allen Straßen und Wegchen in Fellengatter eingeführt - nicht zur Freude vieler Anwohner, etwa die Änderung beim Schwimmbad Felsenau erlaubt nun der Schleichverkehrkolonne freie Fahrt Richtung Autobahn. Seitens Feldkirch heißt es dazu: „Über 90 Prozent der Gemeindestraßen sind heute bereits mit Tempo 30 verordnet; im überwiegenden Streckenabschnitt ist rechts vor links gültig. Ausnahmen sind nur dort verordnet, wo im Zuge der stadtteilbezogenen Bürgerbeteiligung und des Gesamtverkehrskonzeptes solche Ausnahmen für sinnvoll erachtet und gewünscht worden waren.“
Bandi Koeck
Gastkommentar
Bedauerlicher Klimawandel auch in der Kultur...
Wenn auch nur am Rande und absolut vergessenswert versuchte eine übliche »scheingebildete« Rabaukengruppe unsere Region wieder einmal medial als »Kultur-Wüste« hinzustellen. Speziell Bludenz, seine Kulturpolitik und Kulturschaffenden werden notorisch von Zeit zu Zeit feige und äußert mies angegriffen. Eigentlich sollte man darauf gar nicht eingehen, doch nachdem auch die kulturorientierte Bevölkerung der gesamten Region beleidigt wird, soll hier wieder einmal zur Ordnung gerufen werden.
»Kultur ist alles, aber nicht alles ist Kultur« packte unter anderem Paul Liesmann die Begriffe Kultur und Kunst in seinen vielbeachteten Vortrag anlässlich des 35-Jahr-Jubiläums der Remise Bludenz. Wie recht er hat. Doch anscheinend mag das nicht in das Spatzengehirn mancher nicht besonders intelligenter Möchtegerne hinein...
Zur Sache: Kultur ist die Gesamtheit der geistigen und künstlerischen Lebensäußerungen einer Gemeinschaft, die Lebensart, Erziehung und Bildung eines Volkes darstellt. (Nachzulesen im »Duden« für die bildungsbehinderten »Möchtegern-Kulturrevoluzzer«).
Übrigens – die kürzlich in der Remise Bludenz veranstaltete Kulturwoche mit dem 35-jährigen Jubiläum des renommierten Bludenzer Kulturvereins »allerArt« war der beste Beweis, der kulturellen Arbeit, die im Raum Bludenz geleistet wird. Und es gilt allem voran dem bewährten allerArt-Obmann Wolfgang Maurer und seinem engagierten Team zu gratulieren. Die Kulturremise Bludenz ist nach wie vor kultureller Knotenpunkt im Oberland.
Man darf allerdings die aktive Kulturtruppe der Stadt Bludenz und die Aktivitäten der zahlreichen, für die Kultur in der Region Bludenz tätigen Vereine nicht vergessen.
Dazu kommen Leute aus der Bewohnerschaft, die als mitengagierte Helfer unbezahlte Dienste leisten. Und wenn es auch immer welche gibt, die dabei die Nase rümpfen oder ihre debilen Sprüche klopfen: Die grundsätzliche Liebe zur Kultur ist nach wie vor da!
Dazu gesellen sich seit einiger Zeit auch immer mehr die Kunst- und Bildungsaktivitäten seitens der Stadt Bludenz und der Kunstliebhaber. Die Kulturabteilung der Stadt Bludenz gilt seitens der Kultur- und Kunstschaffenden als interessanter Platz. Wenn er auch seine Meriten als engagierter Kulturchef der Stadt Bludenz nicht um seinen Bauch hängt, gilt Cenk Dogan als ruhender Pol, der mit Verstand, Herz und volksnahem Wissen und seinem stets wachsamen Sinn für das Schöne agiert. Kurzum, ein Mann für alle Gezeiten...
Gerade in nicht unbedingt »glorreichen Zeiten« wie derzeit, ist es wichtig, die Bevölkerung mit kulturellem Geschehen »bei der Stange« zu halten. Geld und gute Leute sind rar und die Wünsche der Bürger/innen nach wie vor da. Da braucht es schon das richtige Gefühl des klugen Handelns. Bürgermeister Simon Tschann und seine agilen Mitarbeiter/innen unterstützen mit Herz die heute gar nicht leichte Kulturpolitik der Stadt.
Unter uns gesagt – Der Klimawandel erfasst nämlich zusehends auch die Kultur...
Wenn jetzt auch hämisches Lächeln über die Gesichter der »Möchtegern-Kulturrevolutionäre« huscht, das muss wieder einmal deutlich gesagt werden...
„Commendatore”
Günther J.
Wolf
27.09.2023
Jetzt hot ma mir grad vo dera Aktion „Coffee with Cops“ vrzellt. Als ob i mit ama
Bulle an Kaffee trinka go würd. Abr villicht hätti denn weniger Strofzettl?
