20 Jahre Halt und Perspektive
Seit zwei Jahrzehnten begleitet SOS-Kinderdorf Jugendliche in Dornbirn
Foto: SOS-Kinderdorf
Seit 20 Jahren bietet die SOS-Kinderdorf-Wohngruppe in Dornbirn Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren ein Zuhause, wenn das Leben in der Herkunftsfamilie nicht möglich ist. In dieser Zeit wurden über 200 junge Menschen auf ihrem Weg in ein selbstständiges Leben begleitet.
Die Anforderungen an die Betreuung haben sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark verändert. „Psychische Belastungen, familiäre Krisen, finanzielle Schwierigkeiten und die Nachwirkungen der Corona-Pandemie setzen Jugendliche zunehmend unter Druck“, erklärt Jasmina Serramazza-Salkic, pädagogische Leiterin der Wohngruppe. Viele seien orientierungslos, zögen sich zurück oder flüchteten in digitale Welten.
Umso wichtiger ist das multiprofessionelle Team aus Pädagoginnen, Sozialarbeiterinnen sowie psychologischen Fachkräften, das mit viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen individuelle Unterstützung bietet. Ein besonderer Fokus liegt heute auf der psychischen Gesundheit. „Wir können das Vergangene nicht ungeschehen machen, aber wir können Jugendlichen dabei helfen, neue Perspektiven zu entwickeln“, betont Psychologin Verena Schertler.
Neben dem Alltag in der Wohngruppe spielt auch die Beziehung zu den Eltern eine große Rolle. Fachbeauftragte Manuela Wohlgenannt-Welte beschreibt: „Wir versuchen, Brücken zu bauen und Kontakte behutsam zu begleiten. Das gibt Jugendlichen Orientierung und Entlastung.“
Der Bedarf an Betreuungsplätzen wächst aber stetig, weshalb das SOS-Kinderdorf in Vorarlberg eine zusätzliche Wohngruppe für Jugendliche im Oberland sowie eine weitere für Kinder eröffnen will. (pd)