„Die schönste Stadt der Welt“

Für Bürgermeister Michael Ritsch ist Bregenz ein außergewöhnlicher Ort

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    Michael Ritsch ist seit fünf Jahen Bürgermeister von Bregenz.

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Foto: Stadt Bregenz

Im März dieses Jahres wurde Michael Ritsch als Bürgermeister wiedergewählt. Das „Blättle“ sprach mit Ritsch über die jüngsten Entwicklungen und die zukünftigen Herausforderungen der Stadt.

Blättle: Laut dem erneuerten Rahmenplan der ÖBB wird der Neubau des Bahnhofs Bregenz verschoben. Der Baubeginn ist frühestens 2031. Was bedeutet das für die Stadt?
Michael Ritsch: Es wird nichts verschoben. In den vergangenen Jahren konnten wir wichtige Meilensteine erreichen: Die neue HYPO-Unterführung wurde als moderne Ein- und Ausstiegsstelle direkt zur Fußgängerzone eröffnet, die Rolltreppen wurden instandgesetzt, und der Bau des Übergangsbahnhofs schreitet planmäßig voran – wir liegen mit der Umsetzung im Zeitplan. Auch die Planung der bahnparallelen Landesstraße ist voll im Gange. Ein Projekt dieser Größenordnung erfordert eine fundierte und sorgfältige Vorbereitung. Mir ist ein durchdachter, hochwertiger, zukunftsfähiger Bahnhof wichtiger als eine überstürzte Umsetzung, die auf lange Sicht erneute Eingriffe und Optimierungen notwendig machen würde.

Blättle: Hat die Verzögerung des Baubeginns Auswirkungen auf die Bebauung des Seestadt-Areals?
Ritsch: Unser Ansatz war von Beginn an, Bregenz Mitte als gesamtheitlichen Raum zu entwickeln – mit einem klaren, übergeordneten Konzept, das nicht von einzelnen Bausteinen abhängig ist. Die Entwicklung des Seestadt-Areals ist dabei ein wichtiger Baustein, aber nicht abhängig vom konkreten Zeitplan einzelner Maßnahmen. Durch die strategische Planung können wir flexibel auf Veränderungen reagieren, ohne das große Ganze aus dem Blick zu verlieren. Dass bereits sichtbare Fortschritte erzielt wurden, zeigt, dass der eingeschlagene Weg funktioniert.

Blättle: Sie sind in Ihre zweite Amtsperiode gestartet. Welche Projekte werden Sie in Angriff nehmen – und was sind Ihre größten Herausforderungen für die kommenden fünf Jahre?
Ritsch: Der große Wahlerfolg war eine schöne Bestätigung unserer Arbeit – und zugleich ein Auftrag für die Zukunft. Wir möchten den erfolgreichen Weg der letzten Jahre fortsetzen und die Lebensqualität in Bregenz weiter stärken – trotz zahlreicher globaler Herausforderungen.
Ein zentraler Schwerpunkt ist dabei die Bregenzer Wohnbauoffensive mit rund 600 neuen, leistbaren Wohnungen. Hinzu kommen die Fertigstellung des Sozialzentrums Brachsenweg, der Ausbau der Kinderbetreuung und Bildungseinrichtungen sowie gezielte Investitionen in den lokalen Klimaschutz.

Blättle: Was sind die nächsten Schritte in der Quartiersentwicklung im Weiherviertel??
Ritsch: Das Weiherviertel wurde politisch lange vernachlässigt – das wollen wir ändern. Wir sehen hier großes Potenzial, einen lebendigen, urbanen Stadtteil noch attraktiver zu gestalten. Unser Ziel ist es, das bunte, internationale Flair zu stärken und es mit moderner Kultur, einer kreativen Szene und lokalen wirtschaftlichen Impulsen zu verbinden.
So schaffen wir echten Mehrwert für die Lebensqualität – für die Menschen, die hier wohnen, ebenso wie für jene, die zu Besuch sind. Mit der neuen Porträtreihe ‚Menschen in Bregenz‘ machen wir diesen Wandel greifbar – indem wir den Menschen eine Bühne geben, die das Weiherviertel mit Leben füllen. Die Porträts sind unter anderem auf der Webseite menschen.bregenz.at zu finden.

Blättle: Die Eröffnung des neuen Hallenbades ist ein Highlight für Bregenz. Am heutigen Feiertag ist es so weit.
Ritsch: Wir sind sehr stolz darauf, mit dem neuen Seebad ein modernes und nachhaltiges Freizeit- und Sportangebot geschaffen zu haben. Es steht für die soziale und gesundheitspolitische Verantwortung, die wir in Bregenz sehr ernst nehmen. Den Bau habe ich über die gesamte Projektlaufzeit hinweg eng mitverfolgt, und auch der Tag der offenen Tür war ein voller Erfolg – die zahlreichen positiven Rückmeldungen aus der Bevölkerung zeigen, wie gut das neue Seebad angenommen wird.
Blättle: Die Bregenzer Festspiele stehen wieder vor der Tür. Was sind Ihre persönlichen Highlights?
Ritsch: Natürlich sind die Spiele auf dem See und die Oper im Haus die kulturellen Höhepunkte im Sommer – und auch für mich jedes Jahr ein ganz besonderes Erlebnis. Was mich aber immer wieder aufs Neue begeistert, ist die einzigartige Atmosphäre in der Stadt. Man spürt, wie sich ganz Bregenz auf diese besondere Zeit einstellt: Die Kulturszene, die Gastronomie, die Hotellerie und der Handel – alle ziehen an einem Strang, um unseren Gästen aus aller Welt ein unvergessliches Erlebnis zu bieten. Dass Jahr für Jahr hunderttausende Besucher kommen, spricht für sich – und erfüllt uns mit Stolz.

Blättle: Was macht für Sie Bregenz so lebenswert? Wo sehen Sie noch Potenzial?
Ritsch: Bregenz ist für mich die schönste Stadt der Welt. Für eine Stadt mit rund 30.000 Einwohnern und Einwohnerinnen bieten wir in den Bereichen Kultur, Bildung, Freizeit und Lebensqualität außergewöhnlich viel. Genau diese besondere Mischung macht Bregenz so einzigartig: die persönliche Nähe einer Kleinstadt, verbunden mit einem internationalen Flair.
Natürlich bringt hohe Lebensqualität auch hohe Erwartungen mit sich – das ist ganz normal. Aber vielleicht lohnt es sich hin und wieder, innezuhalten und den Blick auf das zu richten, was bereits geschaffen wurde. Denn Bregenz ist in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnlicher und wunderschöner Ort – eine Stadt zwischen Pfänder und Bodensee, die Natur, Kultur und ein besonderes Lebensgefühl vereint. (mh)

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