Praxistaugliche Lösung für Medizin-Studienplätze
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Landesrätin Rüscher fordert gezielte Verbesserungen für das System der gewidmeten Medizin-Studienplätze. Die Hürden für die Inanspruchnahme eines gewidmeten Studienplatzes seien derzeit zu groß.
„Die Möglichkeit, Studienplätze gezielt für Aufgaben im öffentlichen Interesse zu widmen, kommt den Studierenden und der öffentlichen Gesundheitsversorgung gleichermaßen zugute. Damit das Angebot aber auch Wirkung entfalten kann, braucht es Anpassungen im derzeitigen System“, betont Landesrätin Martina Rüscher.
Ganz im Sinne des öffentlichen Interesses und gemäß Universitätsgesetz reservierte das Land Vorarlberg im Studienjahr 2025/26 drei Studienplätze an der MedUni Innsbruck. Die Anwärter für die gewidmeten Studienplätze verpflichten sich dazu, nach Abschluss der Ausbildung mindestens fünf Jahre lang als Arzt im öffentlichen Gesundheitsdienst des Landes zu arbeiten. Im Gegenzug erhalten die Studierenden attraktive Unterstützungsleistungen vom Land Vorarlberg. „Diese Option ist grundsätzlich ein wichtiger Hebel, um engagierte Ärztinnen und Ärzte für den öffentlichen Gesundheitsdienst zu gewinnen“, hebt Landesrätin Rüscher hervor. Die aktuelle Praxis zeige jedoch, dass die bestehenden Systemvorgaben einer erfolgreichen Vergabe im Wege stehen.
Enges Vergabekorsett erschwert Besetzung
Die derzeitigen Kriterien im Aufnahmeverfahren zum Medizinstudium führen mitunter dazu, dass Interessierte nicht die Chance auf einen der gewidmeten Studienplätze haben. „Trotz nachweislichem Bedarf konnten die drei für Vorarlberg gewidmeten Plätze erneut nicht vergeben werden. Das ist für uns nicht nachvollziehbar und entspricht nicht dem Ziel des Gesetzgebers“, führt Landesrätin Rüscher aus und bemängelt zudem die fehlende Transparenz seitens der Medizinischen Universität Innsbruck.
Deswegen hält die Landesrätin eine Überprüfung der bestehenden Regelungen für dringend geboten. Vorarlberg sei sehr daran interessiert, diesen Prozess aktiv und konstruktiv mitzugestalten. „Die gewidmeten Studienplätze sind einer der vielen Hebel für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung in Vorarlberg. Wir möchten gemeinsam mit allen Beteiligten nachhaltige und praxistaugliche Lösungen finden“, betont die Landesrätin. (pd)