Sagenhaftes Dornbirn
Alte Geschichten, die in der Stadt bis heute weiterleben
Foto: Jürgen Kostelac
Dornbirn ist nicht nur bekannt für Natur und Innovation – die Stadt birgt auch zahlreiche Sagen, die bis heute erzählt werden.
Zu den bekanntesten gehört die Geschichte vom Haldenbock, einem Wesen ,halb Zwerg, halb Kobold, daß einst in den Hügeln bei Oberdorf gelebt haben soll. Es soll dabei einem Hirten seine Schafe geraubt und verschleppt haben. Der Schäfer folgte den Spuren bis zu einem unterirdischen Gang. Dort begegnete ihm ein kleines Männlein mit leuchtenden Augen – der Haldenbock. Der Mann wurde verletzt, doch überlebte. Erst am Neujahrsmorgen, als er den Ort erneut betrat, heilte die Wunde wie durch ein Wunder. War es ein Fluch oder ein Schutzgeist? Die Meinungen gehen auseinander. Eine andere Legende erzählt vom Stoufo-Schwizer, einem unehrlichen Hirten, der einst sein Vieh absichtlich auf fremde Weiden trieb. Für seine Taten wurde er verflucht und irrt seither rastlos durch die Hänge am Staufen. Wanderer berichten von seltsamen Geräuschen in der Dämmerung und Tierherden, die sich wie von Geisterhand bewegen.
Auch Schatzgeschichten fehlen nicht: Im Schlossguggerhaus soll während der Franzosenkriege Silber versteckt worden sein – verschwunden ist es bis heute. Eine stille, aber eindrucksvolle Sage berichtet vom Spinnerlein, das einem mitfühlenden Jungen als Dank einen geheimen Silberschatz zeigte.
Besonders berührend ist die Erzählung aus dem Hatlerdorf: Nur eine alte Frau und ihre Ziege „Hattel“ überlebten die Pest 1628 – eine Geschichte, die dem Stadtteil seinen Namen gegeben haben soll.
Diese Sagen zeigen somit eindrucksvoll auf, dass auch das moderne Dornbirn noch Geheimnisse hat. (mm)