Die Stadt Bludenz legt mit dem Voranschlag 2026 ein Budget vor, das Stabilität vermittelt, auf nachhaltige Konsolidierung setzt und dennoch gezielt in die Zukunft der Stadt investiert. Beschlossen soll es am heutigen Donnerstag werden.

Rund 66,5 Millionen Euro wird die Stadt im kommenden Jahr für die Erfüllung ihrer Aufgaben und Vorhaben ausgeben. Trotz einer anhaltend herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage – geprägt von hoher Inflation, stagnierender Konjunktur und steigenden Pflichtausgaben – gelingt es der Stadt, zentrale Leistungen für die Bevölkerung zu sichern und wichtige Projekte weiterzuführen.

Einnahmenseite erholt

Besonders positiv ist die leichte Erholung auf der Einnahmenseite: Durch inflationsbedingte Entwicklungen steigen die Ertragsanteile moderat an, die Kommunalsteuern bleiben stabil und die Gebühren werden weiterhin nur sehr maßvoll angepasst. Gleichzeitig zeigt die 2025 eingeleitete strukturelle Finanzreform deutliche Wirkung. Bereits im kommenden Jahr stärkt sie den Haushalt spürbar und führt zu einem positiven operativen Ergebnis von rund 500.000 Euro.

„Wir haben mit der Finanzreform einen wichtigen Schritt gesetzt, um die Stadt langfristig abzusichern“, betont Bürgermeister Simon Tschann. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen gelingt der Stadt ein Budget, das Stabilität vermittelt und zeigt: „Wir wollen eine solide Finanzgebarung, um so die hohe Lebensqualität in Bludenz zu festigen und gleichzeitig Impulse für unsere Wirtschaft zu bieten“, fasst Finanzstadtrat Jimmy Heinzl die Ziele des Budget 2026 und der finanziellen Finanzstruktur zusammen.  

Gesamtausgaben steigen

Die Gesamtausgaben steigen weiterhin an. Vor allem sind es die Transferzahlungen an das Land, die jährlich deutlich steigen. Die Kosten für die KHBG, den Sozialfonds und den Rettungsfonds liegen für die Stadt Bludenz inzwischen bei rund 11,5 Millionen Euro. „Dieser Entwicklung muss Einhalt geboten werden. Wir können uns das nicht mehr leisten“, so Tschann. Durch die Tilgungen großer Bauprojekte fallen zusätzliche Zinslasten an. Dennoch hält die Stadt bewusst an ausgewählten Investitionen fest, um zentrale Infrastrukturen zu modernisieren und Impulse für lokale Betriebe zu setzen. Das Investitionsvolumen beträgt 2026 4,6 Millionen Euro. Schwerpunkte liegen in der Trinkwasserversorgung, im Ausbau der Nahwärme, bei Straßen- und Mobilitätsprojekten sowie bei Fahrzeugen für die Feuerwehr. Auch Vereine, Kultur, Sport und Jugend erhalten weiterhin Unterstützung. 

Finanzstadtrat Jimmy Heinzl unterstreicht die Bedeutung dieser Prioritätensetzung: „Wir dürfen in Zeiten der Konsolidierung nicht aufhören, in die Zukunft zu investieren. Jede Investition in Versorgung, Sicherheit und unsere Infrastruktur zahlt sich für die Bürgerinnen und Bürger aus. Gleichzeitig reduzieren wir die Nettoneuverschuldung – das zeigt, dass unser Kurs wirkt.“ Der Voranschlag zeigt damit eine klare Richtung: sparsam, wirkungsorientiert, aber zugleich zukunftsorientiert. „Bludenz ist absolut kein Sonderfall. Alle österreichischen Städte stehen vor ähnlichen Herausforderungen“, so Bürgermeister Tschann. (pd/red)

Info: 

Eckpunkte des Budgets 2026: 

Positives operatives Ergebnis: rund 500.000 Euro plus dank Reformeffekten

Stabile Einnahmenbasis: Ertragsanteile steigen moderat, Kommunalsteuern ist annähernd stabil.

Moderate Gebührenpolitik: rund 3 % gemäß VPI

Investitionen für Versorgung & Infrastruktur: 4,6 Mio. Euro

Sinkende Nettoneuverschuldung: von 5,2 Mio. auf 2,19 Mio. Euro

Unterstützung für Vereine, Sport, Jugend & Ehrenamt

Weiterführung nachhaltiger Maßnahmen: LED, Nahwärme, Mission Zero

Regionale Wirtschaft wird gestärkt: Investitionen bleiben in der Region

Projekte im Budget 2026: 

Wasserversorgung BA 17: Großprojekt zur Trinkwasserversorgung insg. 2,8 Mio.

Fahrzeuge OFW Bings-Stallehr: 912.200 Euro, Versorgungsfahrzeug (VF-C) und Löschfahrzeug (LF-C)

Bau- und Instandhaltung Straßen: 900.000 Euro, Sonnenbergstraße, Nahwärme BB, Gehsteige etc.

Nahwärme BZ/Bürs: 800.000 Euro für 2026

Neubau Bahnhofsvorplatz Bike& Ride: 495.000 Euro. ÖBB mit Beteiligung der Stadt

Freizeit-, Kultur- und Sportvereine: 440.000 Euro. Diverse Vereinsförderungen der Stadt Bludenz

OJA Bludenz 315.000 Euro, Villa K Förderung der Stadt (lfd. Vertrag) 

KPV: 190.000 Euro Abgangsdeckung durch die Stadt Bludenz

MoHi: 145.000 Euro Abgangsdeckung

Mission Zero Bludenz: 80.000 Euro, CO2 Neutralität über Nahwärme umgesetzt

Öffentliche Beleuchtung: 80.000 Euro, Umrüstung LED und lfd. Instandhaltung

Klimaticket Studierende: 63.000 Euro, Unterstützung für Bludenzer Studierende