Autorinnen-Duo aus dem Klostertal
Die aus Dalaas stammenden Geschwister Konzett veröffentlichten fast zeitgleich ein Buch
Foto: Privat
Bernadette Konzett und ihre ältere Schwester Waltraud Travagline-Konzett starteten gemeinsam in ihre Schriftstellerinnen-Karriere.
Zwei Schwestern, eine Leidenschaft. Doch keine wusste es von der anderen. Kein Wunder, leben sie doch rund 600 Kilometer voneinander entfernt. Fast zeitgleich publizierten beide im Jahr 2022 ihr Debüt. Die in Frastanz wohnhafte Waltraud Travaglini-Konzett, die unter dem Pseudonym Valerie Travaglini veröffentlicht, machte mit ihrem Roman „Lebensgeister“ den Anfang. Von ihrer in Wien lebenden Schwester Bernadette Konzett erschien nur drei Monate später das Kinderbuch „Ada in Trouble“ im Verlag Bibliothek der Provinz. Die beiden im Kostertal aufgewachsenen Schwestern starteten damit erfolgreich in ihre Karriere als Schriftstellerinnen.
  
Märchen vorgelesen
„Mama hat jeden Abend Märchen vorgelesen und Reime gesungen“, erinnert sich Bernadette Konzett, die schon sehr früh mit dem Schreiben begann. „Auch mein Lehrer an der Hauptschule Innerbraz, Hubert Konzett, förderte mich, weil er von meinen Texten immer begeistert war“, erzählt Bernadette, die jüngere der beiden Geschwister. Damit habe er ihr das Gefühl gegeben, dass alles super ist.
  
Ist es auch, denn auch die Rezensionen für ihr zweites Buch „Ada und die Frau in Blau“, das im April 2025 erschienen ist, sind top. Dass die Geschichte um Ada und Zabiullah so gut ankommt, liegt auch an der Authentizität mit dem Alltag der Kinder. „Für den ersten Entwurf bin ich mit meiner Tochter im Park gesessen und wir haben Ideen geschmiedet“, sagt die Autorin. Außerdem hätten, was den schlüssigen Handlungsverlauf betrifft, die Gespräche mit ihrem Mann, Horst Krieger, weitergeholfen. Der vom Bürserberg stammende Grafiker und Informationsdesigner verantwortet außerdem die Illustrationen der Ada-Reihe.
  
Pen-und-Paper-Spiel
Die Autorin lebt aber nicht vom Bücherschreiben. Die 53-Jährige studierte Politikwissenschaft in Innsbruck und Berlin. Ihren Schwerpunkt legte die Vorarlbergerin auf Gender Studies und Politische Theorie. Im österreichischen Parlament war sie als Demokratievermittlerin tätig, wo sie Projekte und Seminare umsetzte. Aus dieser Erfahrung heraus war es für Konzett ein Leichtes eine spannende Mitmachlesung zu konzipieren, die angelehnt an Pen-und-Paper-Spiele Kinder ab acht Jahren aktiv in die Geschichte miteinbindet. Seit Anfang dieses Jahres ist sie zudem an einer Volksschule in Wien als Deutschförderlehrerin tätig ist.
  
Ihre 1964 geborene Schwester Waltraud hat bereits vier Bücher veröffentlicht. Ihr jüngstes „Spaghetti alla confusione“ erschien vor gut einem Jahr und ist ein sprachgemischtes Buch, das speziell für Italienlernende konzipiert wurde. Die Geschichte dreht sich um Lucia, einer jungen Frau mit italienischen Wurzeln, die in einer Pizzeria am Bodensee arbeitet und dort ihre Liebe zur italienischen Sprache und Kultur entdeckt. Das Besondere an diesem Buch ist der innovative Ansatz, immer wieder italienische Sätze in den deutschen Text einzustreuen. Beruflich ist die 61-Jährige beim Energieinstitut beschäftigt und unterrichtet Italienisch in der Erwachsenenbildung.
  
Auch wenn zwischen den beiden 600 Kilometer dazwischen liegen – das Schreiben lässt sie zusammenrücken –Wort für Wort, Seite für Seite, Buch für Buch – eine literarische Schwesterlichkeit, die keine Distanz kennt. (mh)
 
  
 







