Ein Stück Weltliteratur für Bregenz
Felder-Archiv erwirbt einen Brief von Heinrich Heine an Alfred Meissner
Foto: Vorarlberger Landesbibliothek
Der deutsch-böhmische Schriftsteller Alfred Meissner, der auch in Bregenz gelebt hat, war mit Heinrich Heine befreundet.
Davon zeugen die Erinnerungen an Heine, die Meissner 1858 veröffentlicht hat, aber auch die Briefe, die zwischen ihm und Heine gewechselt wurden. Im Nachlass von Alfred Meissner hat sich allerdings kein Korrespondenzstück erhalten. Einen bedeutenden Brief von Heinrich Heine an Alfred Meissner konnte die Vorarlberger Landesbibliothek nun für die Sammlungen des Franz-Michael-Felder-Archivs erwerben. Der Brief gehört zu den inhaltsreichsten der Korrespondenz. Geschrieben wurde er am 1. November 1850 in Paris. Heine bedankt sich für ein Porträt, das Meissner über ihn geschrieben hat, und lobt Meissners „Ziska“, eine Sammlung von Gedichten. Weiters schreibt er über gemeinsame Projekte, über sein kompliziertes Verhältnis zu Deutschland und über seinen schlechten Gesundheitszustand. Heine-Briefe sind sehr begehrt und deshalb auch teuer. Der Brief an Meissner, der zuletzt 1986 in New York versteigert wurde und bislang an einem unbekannten Ort lagerte, konnte nur dank der großzügigen Unterstützung eines privaten Mäzens erworben werden. .
Mäzen machte es möglich
„Dieser Ankauf ist ein richtiger Glücksfall. Es wird wohl lange dauern, bis wieder einmal so ein Brief angeboten wird“, sagt Marion Kaufer, Direktorin der Vorarlberger Landesbibliothek: „Neben den Briefen von Angelika Kauffmann, die das Felder-Archiv in letzter Zeit übernehmen konnte, stellt er nun ein weiteres Glanzstück der Sammlung dar.“ „Selten hat die Weltliteratur Vorarlberg geküsst. Die Beziehung von Alfred Meissner zu Heinrich Heine ist dabei sicher die interessanteste“, so Jürgen Thaler, Leiter des Franz-Michael-Felder-Archivs: „Ich freue mich sehr, dass das Felder-Archiv nun einen Brief besitzt, der dies dokumentiert. Ganz wichtig ist auch, dass dieser Brief nun in öffentlichem Besitz und so für alle Interessierten zugänglich ist.“ „Ich hatte gute Gründe, den Ankauf des Briefes von Heinrich Heine an Alfred Meissner zu unterstützen“, sagt Mäzen Engelbert Zass: „Als ,Zuwanderer‘ nach Vorarlberg und gebürtiger Kölner war ich gerne dabei behilflich, dass dieser Brief des in Düsseldorf geborenen Heinrich Heine nach Vorarlberg kommt.“ (pd)