Hochwasserschutz wird teurer

Realisierung des Projekts entlang der Ill verzögert sich aufgrund der Kosten

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    Schon seit längerer Zeit ist für die Ill im Walgau parallel der Autobahn A14 ein Hochwasserschutzprojekt geplant. 

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Foto: Wasserverband Ill/Walgau

Mit Rückhaltebecken, Dämmen und Aufweitungen der Ill soll der Walgau zwischen Frastanz und Nenzing besser vor Hochwasser geschützt werden. Wegen der hohen Kosten starten die Bauarbeiten aber später.

Hochwasser-Ereignisse wie in den Jahren 1999 und 2005 sind vielen noch in Erinnerung. Und wie immer versprechen die Verantwortlichen nach solchen Katastrophen, dass alles getan wird, um in Zukunft solche Szenarien zu verhindern. Auch im Walgau sollen die Siedlungsgebiete zwischen Frastanz und Nenzing besser geschützt werden. Vorgesehen sind zwei große Rückhaltebecken in Schlins und Nenzing, Gerinneaufweitungen der Ill, neue Schutzdämme in Frastanz und Satteins, technische Objektschutzmaßnahmen sowie ökologische Begleitprojekte.

Deutliche Kostensteigerung
Laut Recherchen der NEUE Vorarlberger Tageszeitung zeigen die nun vorgelegten Unterlagen eine deutliche Kostensteigerung des Projekts. Statt der bisher genannten 40,5 Millionen Euro werden die Gesamtkosten mit 67,4 Millionen Euro brutto beziffert. Laut Wolfgang Errath, Geschäftsführer des Wasserverbands Ill-Walgau, beruht die Erhöhung vor allem darauf, „dass der letzte Stand noch auf der Preisbasis 2020 ohne Indexierung berechnet wurde“. Die aktuellen Werte seien nun hochindexiert und spiegelten die Baupreisentwicklung der vergangenen Jahre wider.

Zeitplan wird angepasst
Die Finanzierung soll im Verhältnis von etwa 40 bis 50 Prozent durch den Bund, rund 40 Prozent durch das Land Vorarlberg und zu 10 bis 20 Prozent durch die Mitglieder des Wasserverbandes erfolgen. Auch der Zeitplan wurde – laut NEUE – angepasst. Der Baubeginn ist nicht mehr vor 2027 oder 2028 vorgesehen, die Bauzeit wird laut Niederschrift mit rund elf Jahren angegeben. Ursprünglich war eine Fertigstellung bis 2031 oder 2032 geplant – das bedeutet eine Verlängerung um etwa fünf bis sechs Jahre. Aus Spargründen kann der ursprüngliche Zeitplan nicht eingehalten werden, da die Bauetappen angepasst werden müssen.
Wasserverbands-Geschäftsführer Errath rechnet mit einem Bescheid im Jänner oder Februar des nächsten Jahres. Das Hochwasserschutzprojekt ist aber auch mit einem massiven Eingriff in die Auwaldgebiete verbunden. Laut Fachgutachten werden 14,51 Hektar Wald dauerhaft und 1,88 Hektar temporär gerodet. Die betroffenen Flächen liegen in den Gemeinden Schlins, Nenzing, Satteins und Frastanz. In Schlins, wo das Rückhaltebecken errichtet wird, fallen mit rund 6,3 Hektar die größten dauerhaften Rodungen an. In Nenzing sind es 3,8 Hektar, in Satteins 2,1 und in Frastanz 2,3 Hektar. Besonders im Bereich des Schlinser Eichwaldes wird der Wald durch den geplanten Damm an mehreren Seiten geöffnet, wodurch neue Waldränder entstehen und sich das Innenklima des Bestandes verändert. Das Gebiet ist zudem Lebensraum mehrerer geschützter Vogelarten.

Gemeinden für das Projekt
Zur Kompensation der umfangreichen Rodungen sind Ersatzaufforstungen, die Förderung standortgerechter Laubmischwälder und eine Kompensationszahlung in Höhe von 319.312 Euro vorgesehen. Die im Projekt enthaltenen ökologischen Maßnahmen, darunter die Umwandlung von Fichtenbeständen in Mischwälder, sollen die negativen Folgen langfristig mindern.
Die Fachleute bescheinigen dem Vorhaben dennoch die Umweltverträglichkeit, auch wenn es durch die Rodungen zu spürbaren Eingriffen im Naturhaushalt und Landschaftsbild kommt. In der mündlichen Verhandlung bekräftigten die Vertreter der betroffenen Gemeinden die Notwendigkeit des Projekts. Sowohl Frastanz als auch Satteins, Nenzing und Schlins unterstützen deshalb das Vorhaben. (dh/red)

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