Kein Platz für Hunde in Satteins
Der Hundesportverein Satteins-Walgau verliert das Gelände zwischen A14 und Ill
Foto: HSV Satteins Walgau
Der Hundesportverein Satteins-Walgau braucht ein neues Trainingsgelände. Denn die ASFINAG als Eigentümer hat Eigenbedarf angemeldet. Die Infrastrukturgesellschaft, zuständig für das Autobahn- und Schnellstraßennetz, errichtet eine Ausgleichsfläche entlang der A14. Sie dient zur Kompensation nach der Errichtung eines Wildschutzzaunes.
Seit vielen Jahren trainieren die Mitglieder des Hundesportvereins Satteins-Walgau neben der Autobahn im Ortsgebiet von Satteins. Doch diese Fläche, die im Eigentum der ASFINAG steht, wird zu einer Ausgleichsfläche, um Eingriffe in die Natur zu kompensieren. „Noch bis Mitte November finden Kurse statt“, erklärt Melanie Stachniss, Obmann-Stellvertreterin. „Danach müssen wir uns um den Rückbau kümmern. Rückgabetermin ist im März 2026 und zwar bodeneben.“ 
Sachkundenachweis
Doch nicht nur der Verein steht als Verlierer da. Auch das Einzugsgebiet rund um Satteins verliert die Möglichkeit, kostengünstig den Sachkundenachweis abzulegen, der aus einem theoretischen Teil (vier Stunden) und einem praktischen Teil (zwei Stunden) besteht. Dabei ist dieser ab 1. Juli 2026 für alle, die einen Hund neu übernehmen, Pflicht. So sieht es das österreichische Tierschutzgesetz zukünftig vor. Viele Bürgermeister im Ländle sehen die Hundekurse durchaus positiv. Dornbirn und Feldkirch beispielsweise unterstützen diese finanziell mit einem Gutschein in Höhe von 40 Euro. Auch der Hundesportverein Satteins-Walgau bietet den Sachkundenachweis bereits an. „Bei uns ist dann immer eine Tierärztin vor Ort, die über das Verhalten von Hunden informiert“, berichtet Stachniss. Bevor die Bestätigung ausgehändigt wird, erfolgt zudem eine schriftliche Prüfung. Das geschieht, bevor die Fellnase überhaupt ins Haus kommt. Ist der Vierbeiner endlich da, folgt noch ein praktischer Teil. Dieser konzentriert sich auf den Umgang des Hundes mit alltäglichen Situationen. 
Viele Gespräche geführt
„Ich habe schon das Gefühl, dass sich die Bürgermeister bemühen“, sagt die Obmann-Stellvertreterin des Hundesportvereins. Gespräche hat sie unter anderem mit den Bürgermeistern Walter Gohm (Frastanz) oder Andreas Dobler (Satteins) geführt. Doch große Grundstücke sind in Vorarlberg generell dünn gesät. Denn um Hundesport betreiben zu können, braucht es eine Fläche von 4.000 bis 6.000 Quadratmeter, die zudem noch gewisse Bedingungen für die Errichtung der notwendigen Infrastruktur erfüllen muss. 
Es fehlen Alternativen
Es geht auch um Ausbildung, Sozialisierung, Bewegung, Kopfarbeit und um die Schulung der Haltenden. Das alles braucht entsprechenden Raum. Die Obmann-Stellvertreterin ist überzeugt, dass damit auch ein gewisser Bildungsauftrag erfüllt wird. Dem Satteinser Bürgermeister Andreas Dobler ist die Problematik durchaus bewusst. Der Gemeinde sind jedoch die Hände gebunden. Nach dem Wegfall des Geländes zwischen A14 und Ill, fehlen in der Kommune geeignete Alternativen. Der Bürgermeister persönlich hat sich mit der Obmann-Stellvertreterin nach geeigneten Ersatzflächen im Ort umgeschaut. „Sie waren jedoch zu klein oder zu nahe am Ortsgebiet.“ Es gab auch Gespräche mit Vertretern der Regio Walgau, bisher wurde jedoch nichts Adäquates gefunden. „Ein zusätzliches Problem ist, dass es gerade in den Kleingemeinden viele Hangflächen gibt. Es muss aber ein ebenes Areal sein“, betont Dobler. Auch Anfragen bei größeren Betrieben nach Flächen verliefen bisher negativ.
Die einzige Lösung scheint in Synergien mit anderen Hundesportvereinen zu liegen. 
Hoffnung nicht aufgegeben
Obmann-Stellvertreterin Melanie Stachniss sieht dies jedoch problematisch. Die nächstgelegenen Hundesportvereine befinden sich in Göfis und in Nüziders. Die 34-jährige Nenzingerin befürchtet zum einen ein Abwandern der Vereinsmitglieder und zum anderen, dass die Kapazitäten für einen zusätzlichen Verein auf demselben Gelände nicht ausreichen. „Für uns könnte das, das Aus bedeuten.“ 
Noch hat man die Hoffnung aber nicht aufgegeben, dass doch noch ein geeigneter Platz gefunden wird. Den Hunden und der ehrenamtlich tätigen Vereinsspitze zuliebe. Und dem Gelingen eines harmonischen Miteinanders von Nichthunde- und Hundebesitzenden. 
Der Hundesportverein Satteins-Walgau braucht ein neues Vereins- und Übungsgelände:
Größe: 4.000–6.000 m2
Außerhalb von Wohngebieten
Infrastruktur: Wasser, Strom (mh)
 
  
 







