„Meine Bilder sind mein Leben“

Werke des Künstlers Jürgen Vanek eröffnen Ausstellungsjahr in der Remise

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    Sein Stil ist authentisch-ursprünglich.

    Foto: Jürgen Vanek

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    Jürgen Vanek führt ein selbstbestimmtes Leben.

    Foto: Linnéa Jänen

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Ab 10. Jänner lädt der Kunstraum Remise Bludenz zur Austellung des motorisch-körperlich und sprachlich beeinträchtigten Künstler Jürgen Vanek. 


Die Künstlerin Luka Berchtold startet mit einer Malerei-Ausstellung in ihr drittes Jahr als verantwortliche Kuratorin des Kunstraumes Remise in Bludenz. Die erste Schau 2025 ist dem Schaffen des 1974 in Mödling geborenen und heute in Wien lebenden und arbeitenden Künstlers Jürgen Vanek gewidmet, der von sich selbst sagt: „Mir wurde das Lesen und Schreiben verwehrt, darum male ich meine Bilder.“ Vanek ist seit seiner Geburt motorisch-körperlich und sprachlich beeinträchtigt und war die ersten Jahrzehnte seines Lebens in ein für Menschen mit Behinderung typisch vorprogrammiertes Lebensschema eingebettet. Bis er sich vor 15 Jahren dazu entschloss, aus diesem genau strukturierten System auszusteigen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen, in dem die Kunst den Mittelpunkt einnimmt. Zu malen und zu zeichnen hat Jürgen Vanek bereits in den 1990er-Jahren begonnen. Für ihn wurde diese Praxis zu einem Mittel, um seine Gefühle und Empfindungen zum Ausdruck zu bringen, was sprachlich nicht so leicht möglich war.


„Meine Werke sind Kunst“

Vanek selbst hebt hervor: „Meine Werke sind Kunst. Ich will, dass meine Bilder bestaunt werden oder auch kritisiert werden. Als Kunst, mehr nicht!“ 


Die Bilder Vaneks erlangen durch ihre authentisch-ursprüngliche und ungestüm-direkte Gestaltung sowie die Beschränkung auf wenige Farben wie Blau, Grün, Pink und Schwarz eine beklemmende Ausdrucksstärke. (pd)

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Wenn Sparen wichtiger ist als Menschen Ich bin David, bin schwer mehrfach beeinträchtigt und habe frühkindlichen Autismus. Ich brauche feste Strukturen und Unterstützung, um mein Leben zu bewältigen. Wenn die Politik im Sozialbereich kürzt, spüre ich das sofort – nicht theoretisch, sondern ganz real. Ich verliere Orientierung, Sicherheit und manchmal auch den Mut. Wenn Betreuerstellen gestrichen werden, Assistenz wegfällt oder Förderangebote verschwinden, bedeutet das für mich: Rückzug, Isolation und Verzweiflung. Ich verkrieche mich dann in meinem Zimmer. Ich glaube, die Politik vergisst Menschen wie mich. Ich bin keiner, der laut schreit. Ich bin ein ruhiger Mensch, ein Herzensmensch. Aber ich spüre sehr genau, wenn ich nicht mehr „mitgedacht“ werde. Ich möchte arbeiten und dazugehören – leben, wie jeder andere auch. Doch ohne Hilfe geht das nicht. Warum trifft man solche politischen Entscheidungen? Ich weiß, ich habe keine Lobby. Aber ich habe eine Stimme – meine Mama hilft mir dabei, dass Sie diese hören können. Ich bitte die Politik und Gesellschaft: Sehen Sie mich! Hören Sie mich! Helfen Sie mir, statt mich aufzugeben. Denn jeder Mensch zählt, ist wertvoll und einzigartig! Auch ICH!
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Bitte vergesst mich nicht! Ich heiße Sabrina, bin 16 Jahre alt und habe seit meiner Geburt eine Beeinträchtigung. Derzeit besuche ich das Schulheim Mäder, eine tolle Schule für Menschen mit Beeinträchtigungen. Ich bin ein „Sonnenschein“, sagt meine Mama immer. Ich gehe auf Menschen zu, möchte an Aktivitäten teilhaben, aber manche Dinge schaffe ich nicht ohne Hilfe und Unterstützung. Mein Tagesablauf sollte möglichst klare Strukturen haben, sonst bin ich schnell überfordert, bin nervös und kann mich nicht mehr konzentrieren. Meine Mama ist alleinerziehend, muss „Teilzeit“ arbeiten gehen und kümmert sich liebevoll um mich und meinen Bruder. Aber sie kann nicht alles alleine bewerkstelligen. Die Sparmaßnahmen treffen uns sehr hart. Die Kürzungen bei Werkstätten, Fahrdiensten und Familienentlastungsangeboten bedeuten für mich: weniger Teilhabe, mehr Isolation und eine enorme zusätzliche Belastung für meine Mama, meine Oma und meinen Bruder. Ich bin doch auch ein Teil dieser Gesellschaft! Ich möchte dazugehören – so wie ich bin. Bitte sparen Sie nicht an meinem Leben!
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