Auf einem Schwarzweißfoto lächelt eine Frau in einem weißen Hemd.

Silvia Böhler

Für mehr Sicherheit


Immer wieder, wenn etwas Schreckliches geschieht, werden die Forderungen nach mehr Sicherheit laut. So ist es aktuell nach dem Attentat in Villach, wo ein junger, radikalisierter Mann mit einem Messer einen 14-Jährigen tötete und mehrere Menschen schwer verletzte. So ist es aber auch in Dornbirn, wo es im Jänner wieder zu zwei Zwischenfällen am Bahnhof gekommen ist. Beide Male waren ebenfalls Messer im Spiel.
Solche Ereignisse machen Angst. Der Dornbirner Bahnhof wird als Hotspot der Kriminalität gesehen. Besonders in den Abend- und Nachstunden fühlen sich die Menschen dort nicht mehr sicher. Nun hat die Politik reagiert und die Bezirkshauptmannschaft Dornbirn eine Waffenverbotszone rund um den Bahnhof erlassen. Seit dieser Woche ist das Mitführen von jeglichen Waffen und gefährlichen Gegenständen verboten. Das ist ein erster wichtiger Schritt, doch weitere müssen folgen.


Ich frage mich, warum nicht mehr solche Zonen gefordert werden. Etwa am Bahnhof in Feldkirch, wo sich erst vor einigen Tagen eine Messerattacke ereignete, oder am Bahnhof Bregenz, wo im Dezember ein Messerangriff stattfand. Schusswaffen oder Messer haben in der Öffentlichkeit nichts verloren. Übrigens gilt für Asylwerber und andere Drittstaatsangehörige, die keinen EU-Aufenthaltstitel haben, seit 2019 ein flächendeckendes Waffenverbot. Doch dieses nur auf eine Gruppe von Menschen zu beschränken, finde ich falsch. Innenminister Gerhard Karner hat bereits im vergangenen Jahr bekanntgegeben, dass er ein Waffenverbot im gesamten öffentlichen Raum einführen möchte. Das Ziel sei es, das Führen von Waffen außerhalb von Wohnräumlichkeiten künftig zu untersagen. Auf die Umsetzung des Gesetzes müssen wir aber wohl noch einige Zeit warten – derzeit hat Österreich nicht einmal eine ordentliche Regierung.


Bloße Gesetze können solche Taten aber nicht verhindern, sondern nur, wenn sie auch effektiv angewendet werden. Und selbst dann können nicht alle Attentate und Streitereien mit Waffen verhindert werden. Jemand, der eine Straftat begehen möchte, wird sich nicht an Gesetze halten. Experten sind sich einig, dass ein Waffenverbot nur eine Maßnahme von mehreren sein kann. Deshalb gebe es auch immer ergänzende Angebote der Sozialarbeit und der Prävention, betont die hiesige Landespolizeidirektion. Damit soll die Kriminalität schon im Keim erstickt werden. In die gleiche Richtung zielen Forderungen von Innenminister Karner, der Polizei mehr Kompetenzen, unter anderem Zugriffe auf Messenger-Dienste und Social Media-Plattformen, zu gewähren. Man müsse heute nicht mehr nach Syrien oder Afghanistan reisen, um sich zu radikalisieren. Das Attentat in Villach zeigt, falsche Kontakte im Internet reichen völlig aus. Leider hinkt nicht nur die Polizei dem digitalen Zeitalter hinterher, sondern auch die Politik der notwendigen Gesetzgebung.

von Burhan Yüce 19. Juni 2025
Wenn Sparen wichtiger ist als Menschen Ich bin David, bin schwer mehrfach beeinträchtigt und habe frühkindlichen Autismus. Ich brauche feste Strukturen und Unterstützung, um mein Leben zu bewältigen. Wenn die Politik im Sozialbereich kürzt, spüre ich das sofort – nicht theoretisch, sondern ganz real. Ich verliere Orientierung, Sicherheit und manchmal auch den Mut. Wenn Betreuerstellen gestrichen werden, Assistenz wegfällt oder Förderangebote verschwinden, bedeutet das für mich: Rückzug, Isolation und Verzweiflung. Ich verkrieche mich dann in meinem Zimmer. Ich glaube, die Politik vergisst Menschen wie mich. Ich bin keiner, der laut schreit. Ich bin ein ruhiger Mensch, ein Herzensmensch. Aber ich spüre sehr genau, wenn ich nicht mehr „mitgedacht“ werde. Ich möchte arbeiten und dazugehören – leben, wie jeder andere auch. Doch ohne Hilfe geht das nicht. Warum trifft man solche politischen Entscheidungen? Ich weiß, ich habe keine Lobby. Aber ich habe eine Stimme – meine Mama hilft mir dabei, dass Sie diese hören können. Ich bitte die Politik und Gesellschaft: Sehen Sie mich! Hören Sie mich! Helfen Sie mir, statt mich aufzugeben. Denn jeder Mensch zählt, ist wertvoll und einzigartig! Auch ICH!
von Marcus Ganahl 19. Juni 2025
MINT auf der Bühne
von Burcak Erdogan 19. Juni 2025
„Musik verbindet“
von Isabelle Cerha 19. Juni 2025
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Jubiläumswaldfest in Tisis
von Angelika Moder 19. Juni 2025
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von Burhan Yüce 19. Juni 2025
Bitte vergesst mich nicht! Ich heiße Sabrina, bin 16 Jahre alt und habe seit meiner Geburt eine Beeinträchtigung. Derzeit besuche ich das Schulheim Mäder, eine tolle Schule für Menschen mit Beeinträchtigungen. Ich bin ein „Sonnenschein“, sagt meine Mama immer. Ich gehe auf Menschen zu, möchte an Aktivitäten teilhaben, aber manche Dinge schaffe ich nicht ohne Hilfe und Unterstützung. Mein Tagesablauf sollte möglichst klare Strukturen haben, sonst bin ich schnell überfordert, bin nervös und kann mich nicht mehr konzentrieren. Meine Mama ist alleinerziehend, muss „Teilzeit“ arbeiten gehen und kümmert sich liebevoll um mich und meinen Bruder. Aber sie kann nicht alles alleine bewerkstelligen. Die Sparmaßnahmen treffen uns sehr hart. Die Kürzungen bei Werkstätten, Fahrdiensten und Familienentlastungsangeboten bedeuten für mich: weniger Teilhabe, mehr Isolation und eine enorme zusätzliche Belastung für meine Mama, meine Oma und meinen Bruder. Ich bin doch auch ein Teil dieser Gesellschaft! Ich möchte dazugehören – so wie ich bin. Bitte sparen Sie nicht an meinem Leben!
von Marcus Ganahl 19. Juni 2025
„Hirschfelds go to Izmir“
von Angelika Moder 19. Juni 2025
Grün-weiße Heimkehr
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