Als eine Nüzigerin bei Olympia war 

Ausstellung im Stadtlabor erinnert an die Olympiateilnehmerin Reinelde Knapp-Bartenbach

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    Reinelde Knapp – hier bei einem Springen 1954 in Leoben – nahm 1956 an den Olympischen Spielen teil. 

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    Historiker Otto Schwald (ganz li.) mit Nachkommen von Reinelde Knapp-Bartenbach. 

    Foto: Gerhard Scopoli

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Es dauerte nach der Einführung der Olympischen Spiele der Neuzeit im Jahre 1896 genau 60 Jahre, bis auch eine Athletin aus dem Bezirk Bludenz an Olympischen Sommerspielen teilnehmen durfte. 


Diese für jede Spitzenathletin besondere Ehre wurde 1956 Reinelde Knapp zuteil. Die gebürtige Nüzigerin katapultierte sich in der Mitte der 1950er Jahre sowohl im Weit- als auch im Hochsprung an die nationale Spitze.


Reise ihres Lebens

Begonnen hatte sie ihre sportliche Karriere bei der Turnerschaft Bludenz und schaffte Mitte der 1950er Jahre den Vorstoß in die nationale Spitze in mehreren Disziplinen. 1955 erstmals Staatsmeisterin, übersiedelte die Sprungspezialistin der besseren sportlichen Möglichkeiten wegen nach Wien, wo sie fortan für UKJ Wien startete. Mit Rekorden in Hoch- und Weitsprung löste sie schließlich im Sommer 1956 das Olympiaticket und trat im Herbst bei den Olympischen Spielen an, durfte in Melbourne aus unerfindlichen Gründen aber nur am Hochsprung teilnehmen. 


Das Unternehmen Olympia wurde für Reinelde Knapp schließlich zur Reise ihres Lebens. Vom fast märchenhaften Trip über Alaska, Hawaii und Fidschi nach Australien zeugen zahlreiche Memorabilien, die sie gesammelt hat. In ihrem großen Nachlass befinden sich aber auch unzählige Unterlagen über ihre so erfolgreiche Laufbahn als Sportlerin. Historiker Otto Schwald vom Geschichtsverein Region Bludenz sichtete das umfangreiche Material und stellte nun zusammen mit ihrem Enkel Nikola Bartenbach eine Ausstellung zusammen, die im Stadtlabor Bludenz zu sehen ist. 


Viele Erinnerungsstücke

Dank der von Reinelde Knapp-Bartenbach gesammelten Erinnerungsstücke, die sie in Form von Fotos, Briefen, Programmheften, Zeitungsausschnitten oder auch Ergebnislisten akribisch archiviert hatte, war es dem Historiker möglich, das sportliche Leben der einzigen Sommer-Olym-
piateilnehmerin der Region Bludenz in einem kurzen Vortrag nachzuzeichnen. Die zahlreichen ausgestellten Stücke lassen ein buntes Bild entstehen, zeigen vor allem auch, welche Türen sich für die junge Frau aus Nüziders durch ihren Sport aufgetan haben. Spätestens nach ihrer Olympiateilnahme war die Sprungspezialistin, die auf nationaler Ebene insgesamt zehn Staatsmeistertitel gewann und acht österreichische Rekorde aufgestellt hatte, nämlich ein gern gesehener Gast bei internationalen Meetings in ganz Europa. Mit ihren beiden Starts bei Europameisterschaften, 1954 in Bern und 1958 in Stockholm, gab es auch noch zwei weitere sportliche Highlights. Zu einem weiteren, von ihren Trainern erhofften Olympia-Antreten 1960 in Rom kam es dann allerdings nicht mehr. Ende 1959 entschied sich Reinelde Knapp nämlich mit 26 Jahren zur Beendigung ihrer aktiven Laufbahn. Sie zog sich ins Privatleben zurück, heiratete und kehrte mit ihrem Mann Paul Bartenbach von Wien nach Bludenz zurück und wurde Mutter zweier Töchter. In ihrer alten Heimat begann sie eine zweite erfolgreiche Karriere als Geschäftsfrau und eröffnete in der Hermann-Sanderstraße eine Wollboutique, später in unmittelbarer Nachbarschaft noch eine Leinenstube. Sie starb am 14. September 2022 in Bludenz. (os/Gastbeitrag)

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