„Betonsonne“ wurde eingeweiht
Vernissage von „Betonsonne – Kunst unter der Brücke“ mit Christine Lederer
Foto: Stadt Bludenz
Die beiden massiven Betonsäulen am Parkplatz an der Hermann-Sanderstraße bemerkt im Alltag kaum jemand. Am letzten Freitag wurde genau dieser Ort zum Mittelpunkt der Kunstszene.
Unter einer Brücke, einem einst rauen Un-Ort, verwandelten pastellfarbene Töne die massiven Betonsäulen der Straße nach Bürs in eine poetische Landschaft.
  
Jeder Brückenpfeiler ist mit zwei poetischen Einheiten – auf der Vorder- und Rückseite – versehen. Zwischen Beton, Verkehr und Alltag treten Worte in Erscheinung. An den Brückenpfeilern entfalten sich poetische Zeilen.
  
Die Worte können im Vorübergehen entdeckt oder bewusst wahrgenommen werden. „Die Zeilen auf den Säulen sind eine Liebeserklärung an mein Gegenüber, an die Passanten. Sie erzählen vom Hoffnungsvollen im Miteinander und sollen Mut machen. Diese Brückenpfeiler tragen still Verantwortung, wie so viele von uns auch – etwa Menschen, die in der Care-Arbeit arbeiten oder Mütter. Davon soll der Un-Ort in aller Sanftheit und Stille erzählen“, betont die Künstlerin Christine Lederer. Die Umsetzung des Projekts war das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen der Künstlerin und der Stadt Bludenz. Über rund zwei Jahre entstanden Entwürfe, deren Machbarkeit und Genehmigungen zentrale Herausforderungen blieben. Das Programm des Abends bot eine gelungene Mischung aus Lesungen, Musik, Performance und Begegnung. Lesungen von Judith Batlogg, Lorenz Helfer und Christine Lederer sowie musikalische Beiträge von Reinold Capelli und Thomas Heel („Gebläse“) rissen die Gäste mit. Zudem begeisterte der Fierobad-Jazz mit Ossi Weber. (pd)
 
  
 







