Eiswasserhelden für guten Zweck

Im kalten Wasser baden – in Thüringen wird daraus ein besonderes Event

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    An Weihnachten 2023 trafen sich rund 100 Schwimmer zum Eisbaden in Thüringen.

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    Christoph Scap (mit Weihnachtsbaum) hat die Eiswasserhelden ins Leben gerufen.

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Fotos: privat

Eisbaden liegt im Trend. Der in Thüringen lebende Christoph Scap hat daraus eine Challenge initiiert – für einen besonderen Zweck.

Wenn jemand ohne Vorbereitung das erste Mal etwas macht, ist das redensartlich wie ein Sprung ins kalte Wasser. Ähnlich hat sich wohl auch Christoph Scap gefühlt, als er am Vortag des Heiligen Abend 2018 mit einem Kollegen aus einer Bierlaune heraus eine ungewöhnliche Wette anbot. Nämlich bei Eiseskälte im Thüringer Weiher zu baden. „Schon am nächsten Tag setzten wir die Idee auch um. Es hat geregnet und es war tatsächlich eiskalt“, erinnert sich der 42-Jährige noch genau daran. Nebenbei löste er damit auch eine Initialzündung für eine besondere Challenge aus. Scap rief eine Spendenaktion ins Leben, die bis dato viele tausende Euros für den guten Zweck brachte.

Eine Bewegung geworden
„Was als Wette begann, ist heute eine Bewegung“, beschreibt es der Thüringer. Jedes Jahr zu Weihnachten traf sich die Gruppe um Punkt 14 Uhr am Thüringer Weiher, um gemeinsam baden zu gehen. „Jedes Jahr wurden es mehr Eiswasserhelden. 2023 waren dann hundert Schwimmer und Schwimmerinnen gleichzeitig im Wasser – vor 400 Zuschauern. Ein absoluter Höhepunkt, der nicht mehr zu toppen war“, so der Initiator und Gründer.
Deshalb hat sich Christoph Scap für dieses Jahr etwas Neues einfallen lassen. Als Vorbild diente dabei die Ice-Bucket-Challenge, die 2014 rund um die Welt ging. Menschen schütteten sich einen Eimer mit Wasser und Eiswürfel über den Kopf, um so Geld für die Erforschung der Nervenerkrankung ALS zu sammeln. Dabei wurden immer wieder neue Leute nominiert, die aufgefordert wurden, es den anderen gleichzutun. 72 Stunden hatte man dafür Zeit. Die Videos wurden dann ins Netz gestellt.
„Bei uns ist es dasselbe Prinzip, nur dass man eben ins Wasser steigt“, erklärt der zweifache Familienvater. Nominiert werden Vereine, Firmen oder Privatpersonen. Am 1. Dezember wurde mit der Challenge gestartet, die noch bis zum 24. Dezember dauert. Täglich trudeln neue Videos, die auf Instagram und in die WhatsApp-Gruppe hochgeladen werden, ein. Mittlerweile sind sogar schon Videos aus Spanien oder der Zentralschweiz eingetrudelt. Die Aufforderung macht also ihre Runde. Wobei man nicht zwangsläufig in einen See baden gehen muss, um mitzumachen. „Es reicht auch die eigene Badewanne oder der Brunnen im Garten“, klärt der Hochbau-Polier auf.

Nie ins Wasser springen
Ins kalte Wasser springen sollte man ohnehin nie, weil das einen Kälteschock auslöst, der im Extremfall sogar einen Herzinfarkt auslösen und tödlich enden kann. Beim Eisbaden gilt es, sich langsam heranzutasten und sich Schritt für Schritt ins Wasser zu wagen. Auch sollte man dabei nie alleine sein.
Alle, die sich nicht ins kalte Wasser trauen, aber dennoch dabei sein wollen, können ein T-Shirt erwerben oder einfach so spenden. Die Gelder kommen der 16-jährigen Larissa aus Vandans zugute, die mit einem seltenen Gen-Defekt zur Welt kam, beziehungsweise der 13-jährigen Anna aus Feldkirch, die durch einen Sauerstoffmangel und eine Hirnblutung bei der Geburt nicht sprechen, sitzen oder laufen kann. Beide brauchen dringend Hilfsmittel, die privat finanziert werden müssen.


Zur Person:

Name: Christoph Scap
Alter: 42
Wohnort: Thüringen
Familie: verheiratet, zwei Kinder
Beruf: Hochbaupolier, gelernter Maurer
www.eiswasserhelden.at
Hashtag: #Eiswasserhelden
Spendenkonto:
AT052060 7032 0446 6217
SSBLAT21XXX


Info: Auch heuer treffen sich die Eiswasserhelden wieder am Heiligen Abend. Um 14 Uhr wird vor der Musikmittelschule Thüringen gefeiert – mit einer großen Tombola. (dh)

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