Göfis lädt zur „Schwarzen Kunst“

625 Jahre Gutenberg-Jubiläumstreffen mit Druckbilder-Austellung am Samstag

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    Auf solchen Buchpressen wurde früher gedruckt. 

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    Bleisatz Johannes Gutenberg

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    Druck-Utensilien von anno dazumal gibt es zu sehen.

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Fotos: Heribert Gut

Lange Zeit war Göfis so etwas wie die Hochburg für Drucker und Schriftsetzer. Der Beruf war in der kleinen Gemeinde offenbar sehr beliebt. Auch Heribert Gut absolvierte einst diese Lehre. Am Wochenende lädt er zum großen Druckerfest.

Mit der Erfindung des Buchdruckes sorgte Johannes Gutenberg Mitte des 15. Jahrhunderts für eine Revolution. In diesem Jahr wird das 625-Jahre-Jubiläum seines Geburtstages gefeiert. Für dem ehemaligen Drucker Heribert Gut Anlass, ein großes Fest zu organisieren, das ganz im Zeichen der „Schwarzen Kunst“ steht. „Göfis war einst eine wahre Hochburg der Schriftsetzer und Buchdrucker“, weiß der 76-Jährige. Insgesamt 15 Namen hat Gut recherchiert, die im 20. Jahrhundert ihre Drucker- und Schriftsetzer-Ausbildung absolvierten und alle aus Göfis kamen.
Sie alle lernten das Handwerk bei der Druckerei Josef Sausgruber/Karl Haller bzw. bei der Buchdruckerin Anna Stocker in Feldkirch. Danach gingen die meisten Gegautschten in die Schweiz, Liechtenstein oder nach Deutschland. Das Handwerk war hochangesehen. Auch Heribert Gut begann seine Berufskarriere als Schriftsetzer und arbeitete dann bis zu seiner Pensionierung in den verschiedensten Druckereien. Wie alle Berufskollegen hatte er das Handwerk noch von der Pike auf gelernt. Gearbeitet wurde damals noch mit Lettern und Setzkästen ehe der Computer auch das Schriftsetzerwesen völlig veränderte. „Es war in den 80er-Jahren, als ich das erste Mal mit dem Mac gearbeitet habe“, erinnert sich Heribert Gut an diese Zeiten zurück.

Druckvorführung
Umso interessanter ist es, die alten Techniken wieder aufleben zu lassen, wie es beim Gutenberg-Jubiläumstreffen der Fall ist. Heribert Gut gibt einen Einblick, was die Besucher am Samstag alles erwarten wird. „Wir zeigen unter anderem, wie die alten Drucktechniken funktionieren. Highlights sind eine Druckvorführung mit Bleibuchstaben, Linol- und Holzschnitte live auf der Nudelpresse.“ Freilich kommt auch die Nostalgie und das Druckerlatein nicht zu kurz. Zu sehen gibt es auch 200-jährige Original-Holzsetzkästen aus Feldkirch sowie Buchstaben-, Bleibuchstaben- oder andere Setzkästen.
„Es soll ein Fest für alle werden, die sich dem gedruckten Wort verbunden fühlen oder das Handwerk neu entdecken wollen. Der Rückblick in die Vergangenheit ist unbestritten die Wurzel unseres Zusammentreffens der Gehilfen der Schwarzen Kunst aus dem Ländle und Dreiländer-Eck.“

Finanzierung eines Brunnens
Garniert wird das Jubiläumsfest mit der Druckbilder-Ausstellung von der Malerin Margit Seeberger beim Goma Göfner Markt im Gemeindezentrum. Auch ein Gutenberg-Porträt auf Leinen gibt es zu sehen. Gleichzeitig dient die Veranstaltung auch einem guten Zweck. Durch Spenden will Heribert Gut – vielen im Land als „Brunnenbauer“ von Burkina Faso bekannt – das Geld für den 81. Brunnen für das westafrikanische Land finanzieren.


Info:

625 Jahre Gutenberg-Jubiläum Samstag, 26. April, Gemeindezentrum, Dorfmarkt Göfis
– 10 Uhr: Eröffnung
– 11 Uhr:Gutenberg-Auftritt in alter Tracht von Gutenberg-Jünger Heinz Fussenegger mit Druck-Vorführung von Bleibuchstaben, Linol- und Holzschnitten
live auf der Abzugpresse (Nudel).
– ganztägig: Druckbilder-Ausstellung der Malerin Margit Seeberger

Liste der Gutenberg-Jünger im 20. Jahrhundert von Göfis:
– Arnold Malin, Maschinensetzer
– Eugen Huber, Schriftsetzer
– Paul Malin Buchdrucker
– Heinrich Dobler, Schriftsetzer
– Pepi Scheidbach, Buchdrucker
– Kurt Schmidle, Buchdrucker
– Fritz Payer, Buchdruck-Allrounder
– Nikolaus Peer Buchdrucker
– Alfred Schallert, Schriftsetzer
– Peter Schöch, Schriftsetzer
– Heribert Gut, Schriftsetzer
– Hubert Engstler, Schriftsetzer
– Reinhard Amann, Buchdrucker
– Walter Janach, Buchdrucker
– Markus Schreiber, Offsetdrucker (dh)

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Wenn Sparen wichtiger ist als Menschen Ich bin David, bin schwer mehrfach beeinträchtigt und habe frühkindlichen Autismus. Ich brauche feste Strukturen und Unterstützung, um mein Leben zu bewältigen. Wenn die Politik im Sozialbereich kürzt, spüre ich das sofort – nicht theoretisch, sondern ganz real. Ich verliere Orientierung, Sicherheit und manchmal auch den Mut. Wenn Betreuerstellen gestrichen werden, Assistenz wegfällt oder Förderangebote verschwinden, bedeutet das für mich: Rückzug, Isolation und Verzweiflung. Ich verkrieche mich dann in meinem Zimmer. Ich glaube, die Politik vergisst Menschen wie mich. Ich bin keiner, der laut schreit. Ich bin ein ruhiger Mensch, ein Herzensmensch. Aber ich spüre sehr genau, wenn ich nicht mehr „mitgedacht“ werde. Ich möchte arbeiten und dazugehören – leben, wie jeder andere auch. Doch ohne Hilfe geht das nicht. Warum trifft man solche politischen Entscheidungen? Ich weiß, ich habe keine Lobby. Aber ich habe eine Stimme – meine Mama hilft mir dabei, dass Sie diese hören können. Ich bitte die Politik und Gesellschaft: Sehen Sie mich! Hören Sie mich! Helfen Sie mir, statt mich aufzugeben. Denn jeder Mensch zählt, ist wertvoll und einzigartig! Auch ICH!
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