Hör-Radweg wird erweitert
Neue Fluchtgeschichten entlang des Vorarlberger Radwegenetzes
Foto: Dietmar Walser
Im Sommer 2022 eröffnete das Jüdische Museum Hohenems den Hör-Radweg „Über die Grenze“, auf welchem Fluchtgeschichten aus der Zeit zwischen 1938 und 1945 auf Deutsch und Englisch via QR-Codes abrufbar sind. In diesem Jahr wird das Projekt nun um 13 weitere Hörstationen ergänzt.
Tausende Flüchtlinge versuchten zwischen März 1938 und Mai 1945 über Vorarlberg die rettende Schweiz zu erreichen: Verfolgte Juden, politische Gegner der Nazis, Deserteure, Kriegsgefangene, Zwangs- und Fremdarbeiter aus besetzten Ländern Europas. Deren Fluchtgeschichten sind auf dem Hör-Radweg, welcher seit diesem Jahr bereits in Lindau beginnt, nachzuhören. Von der bayerischen Grenzstadt entlang des Seeufers geht es dabei durch Bregenz nach Hard und Fußach, wo bald ebenfalls neue Geschichten zu hören sein werden. Neue spannende Fluchtgeschichten wurden dazu recherchiert.
Im Zentrum der Radroute am Alten Rhein zwischen Hohenems, Lustenau und Diepoldsau erzählen nun auch auf der Schweizer Seite fünf weitere Hörstationen von Geflüchteten, denen hier der Grenzübertritt gelang. So wie Judith Kohn, die im Interview ausführlich von ihrer Flucht aus Wien über Hohenems und die Schweiz nach Frankreich berichtet, oder Margarethe Eder, die im Jahr 1942 mit gefrorenen Füßen im St. Galler Spital landete.
Die Dichte an Hörstationen entlang des Alten Rheins ermöglicht es nun auch, die Grenzlandschaft zu Fuß zu erkunden und damit den tatsächlichen Fluchtrouten direkt am Wasser noch ein Stück näher zu kommen. (pd/mm)