Kirchliche Chormusik als Passion

Der Göfner Andreas Lampert hat eine ganz besondere Messe eingefädelt

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    Andreas Lampert im vollen Einsatz als Kantor. Foto: Eva Stocker

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    Der Kirchenchor St. Luzius ist live im TV zu sehen. Foto: Richard Sonderegger

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    Der Göfner in seiner typischen Chor-Kleidung. Sein Ziel ist es, die B-Ausbildung für Kirchenmusik zu absolvieren. Foto: Robert Pacher

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    Foto: Lukas Hämmerle

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Mit der TV-Übertragung der Pfingstmesse aus der St. Luzius Kirche in Göfis erlebt Chorleiter Andreas Lampert ein echtes Highlight.

Die Messgestaltung zu Pfingsten steht für den Kirchenchor St. Luzius unter einem ganz besonderen Stern. Denn der ORF und das ZDF übertragen den Messgottesdienst am 8. Juni live aus der Pfarrkirche St. Luzius sel. Carl Lampert in Göfis. Die 3.400-Seelen-Gemeinde aus dem Walgau steht also am Pfingstsonntag im Mittelpunkt des klerikalen Geschehens im deutschsprachigen Raum. Beginn der Messe ist um 9.30 Uhr. Zelebriert wird sie von Bischof Benno Elbs, die Predigt liest Walter Juen. Das Ganze findet im Rahmen der 50-Jahr-Feierlichkeiten zum Umbau der Pfarrkirche Göfis statt.
Möglich gemacht hat dieses kirchliche TV-Großereignis Andreas Lampert, der auch als Gesamtleiter der Messgestaltung fungiert. „Ich habe schon vor zwei Jahren bei der Diözese um eine Rundfunkmesse angefragt. Im letzten Jahr kam uns das ‚Woodstock der Blasmusik‘ dazwischen. Umso mehr freut es mich, dass es nun klappt. Vor einem Jahr bekam ich den Anruf, dass ich mir den Termin aussuchen kann.“ Ein Höhepunkt für ihn ist, dass der Komponist Rihards Dubra aus Riga eigens nach Göfis kommen wird. Aufgeführt wird sein Werk „Missa Simplex X“, das Dubra auf Wunsch von Andreas Lampert komponiert hat. Sechs Projektanten aus Vorarlberg verstärken den Chor, der aus insgesamt 42 Personen besteht.

Chorsänger im Stephansdom
Schon als Kind fühlte sich der 62-jährige Göfner der kirchlichen Chormusik zugehörig. „Mein Vater war ein Urgestein in diesem Metier“, erzählt er, woher die Leidenschaft stammt. Vor 26 Jahren absolvierte Lampert die Chorleiter-Ausbildung und investierte auch sonst viel Zeit in die Kirchenmusik. Im Jahr 2016 führten seine Wege nach Wien, Richtung Stephansdom. „Ich habe ein Praktikum gemacht und bin dafür innerhalb eines Jahres 36 Mal in die Bundeshauptstadt hin- und retour gefahren.“ Die Liebe zur Chormusik hat sich dabei weiter vertieft. Er schaffte es schließlich sogar zum Kantor, was als große Auszeichnung gilt. Lampert ist immer noch als Chorsänger im Stephansdom aktiv und war auch bei der Verabschiedung von Kardinal Christoph Schönborn als Erzbischof von Wien im Einsatz.
Angesichts der bevorstehenden Pfingstmesse in der St. Luzius Kirche fühlt er sich bestens gerüstet. „Ich verspüre eigentlich keine Nervosität, das wäre als Gesamtleiter auch schlecht.“ Rund vier Wochen dauerten die Vorbereitungen, drei Wochen wurde intensiv geprobt. Ganz neu ist das Programm nicht, schließlich gab es bereits im Vorjahr eine Art Generalprobe bei einer Radiomesse. Mit dem seliggesprochenen Pfarrer Carl Lampert, der von den Nazis 1944 ermordet wurde, ist der Göfner allerdings nicht verwandt. „Auch wenn ich nur 200 Meter von seinem Geburtshaus wohne, entstammen wir einer anderen Linie“, hat er recherchiert.

Ausbildung reizt ihn
Beruflich ist Andreas Lampert seit 1982 bei der Arbeiterkammer tätig, vor rund einem Jahr wurde er zum neuen AK-Direktor gewählt. Deshalb verschob er auch vorläufig sein Ziel, die B-Ausbildung für Kirchenmusik in Wien zu absolvieren. „Sie reizt mich wie eine Operation am offenen Herzen“, bringt er einen chirurgischen Vergleich. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. „Spätestens in der Pension hole ich das nach.“ Pendeln muss er dann ja nicht mehr. Dazwischen findet er noch beim Radfahren einen Ausgleich. Wobei er auf ein E-Bike verzichtet. „Ich fahre lieber mit dem Bio-Bike“, erklärt er humorig, dass er ausschließlich auf Muskelkraft statt auf Elektromotor setzt. (dh)


Zur Person:

Andreas Lampert
Alter: 62
Wohnort: Göfis
Familie: verheiratet, 1 Tochter, 1 Sohn
Beruf: AK-Direktor
Tätigkeit: u. a. Chorleiter der drei Ensembles Göfner 4-Xang, 3Xängle, FlyKC (Flying Kirchenchor)
Hobbys: Chormusik, Radfahr

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