Projekt Ruggbach abgeschlossen
Grenzfluss zwischen Hörbranz und Lochau wurde für Hochwasser gerüstet
Foto: Schallert
Mit der naturnahen Bepflanzung der neuen Böschungsrampen und der Instandsetzung der neuen Fuß- und Radwege entlang des Bachbettes sowie dem Rückbau des groß angelegten Baustellungseinrichtungsplatzes konnte im Leiblachtal das gemeindeübergreifende Hochwasserschutzprojekt Ruggbach im April 2025 erfolgreich abgeschlossen werden.
Ziel dieser auf zwei Jahre ausgelegten Baumaßnahmen von Oktober 2023 bis Juli 2025 war es, den Grenzfluss zwischen Hörbranz und Lochau in fünf Bauabschnitten hochwassersicherer zu machen. Es galt, das Gewässer, das vor Jahrzehnten großteils mit Steindämmen und Steinsohlen hart verbaut wurde, von der Mündung des Ruggbaches in den Bodensee bis hinauf zur L1, Bereich Hofriedenstraße/Lochau beziehungsweise Allgäustraße/Hörbranz, wieder weicher zu gestalten sowie gleichzeitig ökologisch aufzuwerten und zu renaturieren.
Gefahrenzonenplan
Bereits beim Gefahrenzonenplan aus dem Jahr 2015 wurde ein mögliches Überflutungsbild durch ein Hochwasser, das statistisch alle 100 Jahre auftritt, am Ruggbach optisch dargestellt. Dabei würden in Lochau und Hörbranz viele Gebäude entlang des Ruggbaches unter Wasser stehen.In Erwartung der Durchflusswassermenge eines hundertjährigen Hochwasserereignisses, beziehungsweise um bei einem Hochwasserereignis die Wassermengen im Ruggbach schadlos abzuführen, wurden im sogenannten Linearausbau die verschiedensten Maßnahmen gesetzt. Sie reichen vom Umbau von bestehenden Rampen über großzügige Aufweitungen des Gerinnes mit einer Kronenbreite von zwölf bis zwanzig Metern, der Verbesserung der Sohlstruktur mit Aufweitung des Bachbettes mit einer Breite bis zu acht Metern mittels Wasserbausteinen bis hin zu Uferstabilisierungen mit Buhnen und Ufersicherungsmaßnahmen mittels Prallufersicherungen beziehungsweise stabilem Betonmauerwerk nach teils umfangreichen links- und rechtsufrig erfolgten Aberntungen.
Spezielle Maßnahmen
Besondere Maßnahmen waren die Erneuerung der Straßenbrücke L190, die Erneuerung der alten Fuß- und Radwegbrücken Eschach und Weidenweg, die Errichtung eines Sedimentabsetzbeckens als Geschiebeauffangbecken beim alten Wasserfall im Bereich Flurstraße, der Einbau einer versteckten Ufersicherung im angrenzenden Wiesenbereich mittels unterflurig eingebauten Steindepots, dem Umbau des Sohlabsturzes bei der Brücke L18 Hörbranzer Straße in eine fischpassierbare Rampe, die Anlegung eines „Umschlagplatzes“ zur Zwischenlagerung von Baumaterialien oder die Anlegung eines neuen Fußgängerweges beziehungsweise dem Ausbau der überregionalen Leiblachtaler Fahrradstraße. Die Projektkosten belaufen sich auf 6,1 Millionen Euro und werden vom Bund zu 41,4 Prozent, vom Land zu 40 Prozent sowie den beiden Gemeinden Lochau und Hörbranz zu je 9,30 Prozent getragen, so Bauleiter Markus Schneider. (red)