Raus aus der Rezession
Regierung stellte Budget 2026 vor – 200 Millionen Euro neue Schulden
Foto: Land Vorarlberg/Joshua Wiedemann
Die Landesregierung hat vergangene Woche den Voranschlag für das Jahr 2026 präsentiert. Im Fokus steht der wirtschaftliche Aufschwung - dafür werden 200 Millionen Euro Neuverschuldung in Kauf genommen.
„2026 muss das Jahr werden, in dem wir die konjunkturelle Talsohle hinter uns lassen. Mit mutigen Investitionen und verantwortungsvoller Budgetpolitik wird das Land Vorarlberg alles dafür tun, dieses Ziel zu erreichen“, gaben Landeshauptmann Markus Wallner und Landesstatthalter Christof Bitschi bei der Präsentation des Landesbudgets vergangene Woche bekannt.
Für den Wirtschaftsstandort sei vor allem eine gut ausgebaute und funktionierende Infrastruktur notwendig. Der Landesstraßenbau ist im Entwurf des Voranschlags 2026 mit insgesamt 118,9 Millionen Euro dotiert (ohne Personalkosten). Für das Großprojekt Stadttunnel Feldkirch werden 48 Millionen Euro bereitgestellt, für den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs rund 52 Millionen Euro. Rund die Hälfte (25,2 Millionen Euro) ist für den Schienenverkehr vorgesehen.
Für den Landeshochbau stehen 2026 in Summe 75,5 Millionen Euro zur Verfügung. Davon entfallen 49,7 Millionen Euro auf die Krankenhaus-Betriebsgesellschaft. Der größte Posten ist der Bau der Psychiatrie am LKH Rankweil (21 Millionen Euro). Insgesamt schlägt das Gesundheitswesen im Budgetentwurf 2026 mit 301,6 Millionen Euro zu Buche, das sind um 29,7 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Rund 70 Prozent der Budgetmittel fließen in die Bereiche Gesundheit, Bildung, Soziales sowie Wohnbauförderung.
Bildung und Soziales
Rund 133 Millionen Euro gehen in die Bereiche Schule, Wissenschaft und Forschung, 153 Millionen Euro in die vorschulische Bildung und Betreuung. 30 weitere Kinderbetreuungseinrichtungen sind bereits in Planung. Der Bereich Soziales und Familie ist im Jahr 2026 mit 309,8 Millionen Euro dotiert und gehört damit zu den gewichtigsten Schwerpunkten im Vorarlberger Landeshaushalt. 229,1 Millionen Euro werden als Beitrag des Landes zum Sozialfonds geleistet. Zusammen mit dem Beitrag der Gemeinden (152,7 Millionen Euro) werden so Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe, Sozialhilfe, Pflege und Betreuung sowie Chancengleichheit finanziert.
Die Wohnbauförderung ist für das Budgetjahr 2026 mit 180,8 Millionen Euro veranschlagt. Davon entfallen 52,5 Millionen für den gemeinnützigen Wohnbau und 40 Millionen Euro für die Wohnbeihilfe, die Menschen unterstützt, die die finanzielle Belastung der Miete oder der Wohnraumschaffung nicht stemmen können.
Transfers an Gemeinden
Die Transferleistungen an die Gemeinden erreichen mit 345,8 Millionen Euro für das Jahr 2026 einen neuen Höchststand. Dies entspricht einer Steigerung von rund 3,8 Prozent gegenüber dem Voranschlag für das Jahr 2025. Diese beträchtliche Summe zur Stärkung der kommunalen Finanzkraft setzt sich vor allem aus 204,8 Millionen Euro an Gemeindeförderungen zusammen, das sind fast 10 Millionen mehr als im Vorjahr veranschlagt. Hinzu kommen weitere 94,6 Millionen Euro in Form von Bedarfszuweisungen an die Gemeinden.
Ausgeglichener Haushalt
Ohne die Aufnahme eines Darlehens sei der Haushalt 2026 nicht zu stemmen, geben Wallner und Bitschi bekannt. Neben den Investitionen soll es aber auch zu notwendigen Einsparungen kommen. Denn am Ziel, wieder ausgeglichen zu haushalten, werde festgehalten. Zur Unterstützung soll ein externes Beratungsunternehmen beigezogen werden. Vorerst steigt der Schuldenstand des Landes aber auf 849,9 Millionen Euro an. (pd)







