Regionalzeitungen als Sammelobjekt

Werner Steiner sammelt Zeitungen – auch der „Bludenzer Anzeiger“ zählt dazu

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    Werner Steiner mit den fünf Ausgaben der Regionalzeitungen. Der Schweizer ist leidenschaftlicher Zeitungssammler.

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Foto: Werner Steiner

Auch eine Regionalzeitung wie „Der Bludenzer Anzeiger“ kann über die Grenzen hinaus begehrt sein. Ein Exemplar davon befindet sich nun in den Händen von Werner Steiner. Es erweitert sein Archiv von über 3.950 gesammelten Zeitungen.

Von Dietmar Hofer


Stolz hält Werner Steiner ein Konvolut der „Regionalzeitungen“ in den Händen. Inmitten von zahlreichen nationalen und internationalen Zeitungen werden die Ausgaben des „Blättle“, „Dornbirner Anzeiger“, „Feldkircher Anzeiger“, Bludenzer Anzeiger“ und „Walgaublatt“ einen Ehrenplatz erhalten. Der 73-jährige Züricher fragte im Frühjahr dieses Jahres in der Redaktion an, ob wir ihm Exemplare der Regionalzeitungen schicken könnten. . 


Fazination für Zeitungen

„Zeitungen haben mich schon immer fasziniert“, verrät der Schweizer, dessen Vater Buchdrucker und Grafiker und dessen Mutter Buchbinderin war. „Ich bin also unter der Druckerschwärze aufgewachsen.“ Vor vielen Jahren, Anfangs der 80er, begann Steiner Zeitungen zu behalten. Durch seine Arbeit in der Fluggesellschaft „SWISSAIR“ kam er in Kontakt mit Zeitungen aus aller Welt. „Dazumal bekamen die Passagiere noch gratis Zeitungen. So hatte ich die Möglichkeit, viele verschiedenen Zeitungen aus der ganzen Welt zu betrachten, zu beurteilen und zu vergleichen.“ 


Im Laufe der Zeit kamen immer mehr und mehr dazu. Seit etwa 14 Jahren sammelt er sie Mittlerweile sind es weit über 3.950 Exemplare aus über 35 Ländern weltweit. Aufbewahrt werden sie in 36 säurefreien Kartonschachteln. „Da jedoch immer mehr und mehr gedruckte Zeitungen verschwinden, bin ich nun auch an eingestellten, seltenen und alten Zeitungen interessiert.“ Dank des Internets war und ist es möglich, Zeitungen zu bekommen. „Es wird jedoch immer schwieriger, da die angeschriebenen Redaktionen sehr oft gar nicht antworten.“


Auch einige besondere Exemplare, die bis in die Zeit des Zweiten Weltkrieges zurückreichen, nennt er sein eigen. Erst- oder Letztausgaben sind etwas ganz Besonderes. So besitzt er etwa die Erste „NZZ am Sonntag“ oder die letzte täglich in Großformat gedruckte „The Guardian“. 


Werner Steiner über gedruckte Zeitungen

Zeitung drucken lohnt sich. Während uns das Internet mit Spam-Meldungen, Cookies und blinkenden Buttons überflutet, stehen Zeitungen für besten Lesekomfort. Auf einer Zeitungsseite haben wir alles im Blick, ohne erst nach unten zu scrollen oder nervige Inhalte zu deakti-
vieren. 

Zeitungslayouts stehen für klare Strukturen, die Texte und Bilder in einer leicht lesbaren Ordnung verpacken.

Auch das Lesegefühl ist ein anderes. Schriften, Farben und Druckdetails heben sich auf Zeitungspapier stärker vom Hintergrund ab. Das schont die Augen und erhöht unsere Auffassungsgabe. Printmedien lesen wir deutlich schneller und konzentrierter als vergleichbare digitale Angebote.

In einer professionell gedruckten Zeitung erhalten Werbung und Informationen die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Es fällt leichter, eine Verbindung zu den Botschaften eines Printproduktes aufzubauen, als sich von einem Bildschirm überzeugen zu
lassen. 

Zeitungen sind etwas, das wir fest in den Händen halten und mit allen Sinnen erleben. Ihr positives und seriöses Image schafft eine Vertrauensbasis zwischen Produkt und Leser, die im digitalen Raum häufig verloren
geht.


Info: Zeitungssammler Werner Steiner hat einen Appell: 

„Sollten bei einem Ihrer Leser, eine Erste-, Letzte oder selten erscheinende Zeitung herum liegen. Gerne nehme ich Zeitungen aus aller Welt entgegen.“

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Bequemlichkeit? Wir scheinen vergessen zu haben, dass man für alles seinen Preis zu entrichten hat. Früher wurde von Bargeld-Lohnauszahlung auf Gratis-Gehaltskonten umgestellt. Inzwischen hat sich das drastisch geändert. Die Pay-TV-Gesellschaften bieten uns Fernsehgenuss nach freier Wahl und verdrängen damit die freien Sender. Für all die Kundenkarten zahlen wir mit unseren Daten, nicht wissend, was da in Zukunft damit auf uns zukommen könnte. Schon vergessen … Wissen ist Macht! Wir werden für KI immer mehr Energie aufwenden müssen? Bzw. Dank Trump’s diktatorischem „Zollgerangel“ immer mehr in chinesische High-Tech-Geräte und Rohstoffe-Abhängigkeit hinsichtlich Aufbereitung seltener Erden und vieles mehr geraten? Geht es uns damit sehr viel besser? Wurde alles Dank Elektronisierung und Automatisierung weltweit günstiger und besser? Leben wir heute zufriedener oder mit immer mehr Auseinandersetzungen d.h. hinsichtlich des Verlangens nach immer mehr Geld, Macht und Besitz? Haben wir nicht teilweise unsere Freiheiten mit Bevormundungen und Reglementierungen getauscht, die uns mittels Smartphones u.a.m. Denkfaulheit-Freiheiten vorspiegeln? Wurden damit nicht einzig „Geldkraken“ durch unsere Bequemlichkeit viel reicher und viele Menschen in anderen Bereichen unserer Erde an Lebensqualität beraubt bzw. aus Gier teilweise brutal unterjocht? Sind wir dadurch zufriedener oder einfach nur noch selbstsüchtiger geworden? Tragen wir nicht selbst auch einen Teil Schuld daran?
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