Sicher zur Schule kommen
Kinder müssen lernen, wie sie sich im Straßenverkehr richtig verhalten
Foto: Stadt Bludenz
Am 8. September, geht es für die Schüler und Schülerinnen wieder los. Allein in Bludenz sind dann mehr als 1000 Kinder im Straßenverkehr unterwegs.
Gerade jüngere Kinder sollten rechtzeitig beginnen und gemeinsam mit Erwachsenen den Schulweg trainieren. Mit einigen Tipps können die jungen Verkehrsteilnehmer spielerisch erlernen, worauf zu achten ist, wo Gefahrenquellen lauern und ob der kürzeste Weg automatisch der sicherste ist. „Der Schulweg ist nicht an einem Tag erlernt, sondern es braucht rund sechs bis zehn Wiederholungen, bis alle Gefahrensituationen am Schulweg auch als solche erkannt werden“, erklärt ARBÖ-Verkehrspsychologin Patricia Prunner.
Österreichweit 419 Unfälle
Wie wichtig Prävention ist, zeigen Daten der Statistik Austria. Im Jahr 2024 gab es österreichweit 419 Unfälle mit insgesamt 451 verletzten Kindern auf Schulwegen. Die meisten Unfälle passierten 2024 mit Kindern vom 10. bis zum 12. Lebensjahr, am seltensten verunglückten Kinder in der 1. und 2. Volksschulklasse. Dies zeigt, dass das Üben des Schulwegs nicht nur für die jüngsten Schülerinnen und Schüler wichtig ist.
Tipps für das Erlernen des Schulwegs:
• Den sichersten Schulweg gemeinsam mit den Kindern erarbeiten. Als sicherster Weg gilt jener mit wenig Verkehr und den wenigsten Straßenüberquerungen. Das bedeutet auch, dass der sicherste Weg nicht automatisch der kürzeste Weg ist.
• Gefahrenquellen, wie beispielsweise Abbieger bei Ampeln, gemeinsam mit den Sprösslingen aufspüren. Auch wenn die Ampel auf Grün steht, soll man sich vergewissern, dass die Straße gefahrlos überquert werden kann.
• Den Kindern nicht nur am Schulweg, sondern auch im Alltag vorleben, wie man sich im Straßenverkehr richtig verhält. Insbesondere gilt das bei Straßenüberquerungen, Ampeln, Zebrastreifen sowie Ein- und Ausfahrten. Aber auch am Gehsteig.
• Dem Kind erklären, warum gewisse Situationen gefährlich sind. Beobachtetes Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer ansprechen und erklären, welche Folgen das haben könnte.
• Keine Angst machen und das Kind nicht überfordern.
• Lob und Bestärkung helfen dem Kind, schneller zu lernen. Ungeduldig werden, Drohungen aussprechen und Schimpfen verunsichert Kinder nur.
• Den Schulweg auch während des Schuljahrs selbst des Öfteren abgehen: Der Weg kann sich durch Baustellen verändert haben.
• In „Echtzeit“, also zwischen 7 und 8 Uhr morgens, üben: Das Verkehrsaufkommen sollte beim Erlernen ähnlich sein, wie es das Kind dann tatsächlich erlebt.
• Fühlt sich das Kind schon sicher am Weg, kann ihm die Führung überlassen werden – es soll erklären, was es auf dem Schulweg tut und warum.
• Auf gute Sichtbarkeit achten: Kinderwarnwesten, reflektierende Schnapparmbänder und Anhänger gibt es in den ARBÖ-Prüfzentren.
• Zeit geben: Das Kind in der Früh rechtzeitig in die Schule schicken. Am Nachmittag sollte es keine starren Zeiten geben, wann das Kind zu Hause sein muss. Besser ist es, das Kind lässt sich Zeit, um sicher anzukommen.
• Ablenkungen, wie Handy und Musik, sind am Schulweg tabu. (pd)