Auf einem Schwarzweißfoto lächelt eine Frau in einem weißen Hemd.

Silvia Böhler

So gelingt die Spitalsreform nicht


Der tragische Tod einer Oberösterreicherin schockt. Sie starb, weil das Krankenhaus, das sie aufsuchte, weder über das Fachpersonal noch die technische Ausrüstung für die Behandlung verfügte. Gleichzeitig lehnten die umliegenden spezialisierten Spitäler die Aufnahme der Patientin ab, weil dort alle Intensivbetten belegt waren.


So wie in vielen Bundesländern wird auch hierzulande das Gesundheitswesen neu organisiert. Eine Bevölkerung, die immer älter und kränker wird, der zunehmende Mangel an Pflegepersonal und Ärzten, der technische Fortschritt und vor allem die hohen Kosten im Gesundheitswesen zwingen die Politik zum Handeln. „Schwerpunktkrankenhäuser“ heißt das Gebot der Zukunft.


Die Spitalsreform bringt Veränderungen mit sich, die mitunter bedrohlich wirken können. Umso wichtiger ist es, gut zu kommunizieren. Die Menschen wollen Begründungen und Erklärungen und vielleicht auch Zuspruch und Zuversicht. Gesundheitsländesrätin Martina Rüscher liefert von allem wenig. Wichtige Fragen bleiben unbeantwortet, wenn überhaupt, heißt es: „Die Entscheidung ist noch nicht gefallen.“ Einblicke in die Entscheidungsfindung gibt es nur spärlich und auch über die Kosten wird so gut wie gar nicht gesprochen. Vermutlich weil es als Politiker riskant ist, von mehr Effizienz im Gesundheitswesen zu sprechen. Stattdessen heißt es gerne: „Das Wohl der Patienten steht im Mittelpunkt.“


Eine Regierung muss nicht alles kommunizieren. Selbstverständlich gibt es interne Debatten, deren Inhalte nicht nach außen getragen werden müssen. Ergebnisse aber schon. Mit der Entscheidung, die Geburtenstation in Bludenz zu schließen wäre schon weit vorher eine Information an die Mitarbeiter fällig gewesen. Stattdessen kommunizierte Rüscher über die Medien. Die Mitarbeiter erfuhren über Radio, Onlinemedien oder die Zeitung, dass ihre Abteilung geschlossen wird. So wird keine Zuversicht verbreitet.

Ungewisse Zeiten auch im Unterland. Dem Dornbirner Stadtspital droht ebenfalls der Verlust der Geburtenstation. Möglicherweise aber auch nicht - die einen sagen dies, die anderen jenes. Die Landesregierung sagt wie immer: „Die Entscheidung ist noch nicht gefallen.“ Die Folgen sind Verunsicherung und Widerstand. Ärzte protestieren und über 50.000 Personen unterstützen eine Petition zum Verbleib der Geburtshilfe, Gynäkologie und Kinderheilkunde im Krankenhaus Dornbirn.
Die Landesregierung will den Bürgern vermitteln, dass sie klug und einzig zu deren Wohl handelt. Vielleicht hat sie tatsächlich gute Gründe für die Umstrukturierung, aber dann wollen wir sie hören. Aktuell ist die Kommunikation jedoch von Geheimniskrämerei, Schönrederei und einem überheblichen „Wir wissen, was gut für euch ist!“ geprägt. So gelingt die Spitalsreform ganz bestimmt nicht.

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