Bahnhofumbau muss warten
Modernisierung Bahnhofes Nenzing erfolgt frühestens nächsten Sommer
Der Umbau des Bahnhofs Nenzing gilt seit Jahren als dringend notwendig – besonders im Hinblick auf Barrierefreiheit und moderne Infrastruktur. Derzeit heißt es aber noch: bitte warten.
Der Spardruck ist überall spürbar. So auch bei der Erneuerung der Infrastruktur. So wurde auch die für heuer vorgesehene Erneuerung des Bahnhofs in Nenzing zumindest um ein Jahr verschoben. Laut ÖBB ist erst im Sommer oder Herbst 2026 mit den ersten Arbeiten an den Bike&Ride- und Park&Ride-Anlagen sowie an der Vorplatzgestaltung zu rechnen. Einen fixen Bautermin gibt es noch nicht.
Kein verbindlicher Termin
Ursprünglich wurde mit 6,7 Millionen Euro gerechnet, mittlerweile ist klar, dass es teurer wird. „Die Kosten wurden inflationsbedingt angepasst. Daher ist von einer Kostensteigerung im Vergleich zur ursprünglichen Schätzung auszugehen“, erklärt ÖBB-Pressesprecher Christoph Gasser-Mair. Die Kosten werden von den ÖBB, dem Land Vorarlberg und der Gemeinde Nenzing übernommen, wobei die genaue prozentuale Aufteilung erst „nach vertraglicher Finalisierung fixiert“ wird. Grund für die Verzögerung des Baustarts sind die nicht unterschriebenen Bau- bzw. Realisierungsverträge zwischen den ÖBB, dem Land Vorarlberg und der Gemeinde Nenzing. „Ohne diese vertragliche Grundlage kann kein verbindlicher Baubeginn festgelegt werden“, erklärt Gasser-Mair. Er ergänzt: „Sollte sich die Vertragsunterzeichnung weiterhin verzögern, würde sich der Baustart voraussichtlich auf 2027 verschieben.“
Anfrage der Grünen
Ein neuer Vertrag wurde bereits aufgesetzt, die Unterschriften darauf fehlen jedoch noch. Von Seiten der Gemeinde Nenzing drängt man jedenfalls auf eine zeitnahe Umsetzung.
Den Grünen ist die Verzögerung ein Dorn im Auge. Abgeordneter Daniel Zadra fordert Antworten von Landesstatthalter Christoph Bitschi, dem das Verkehrsressort unterliegt. „Seit der Regierungsübernahme durch Schwarz-Blau hat sich die Schwerpunktsetzung deutlich verändert: Während der Fokus immer mehr auf gigantische, neue Straßenprojekte gerichtet wird, geraten wichtige Ausbauvorhaben im öffentlichen Verkehr ins Stocken“, so Zadra. „Was hat das Land seit November 2024 für den Umbau des Bahnhofes Nenzing unternommen“, lautet ein zentraler Punkt. In der parlamentarischen Anfrage sind weitere fünf Fragen formuliert. Unter anderem auch jene, ob die Mittel aus dem Landesbuget dafür sichergestellt wurden.
Keine Übergangslösung
Die ÖBB verweisen darauf, dass kurzfristige bauliche Übergangslösungen technisch nicht möglich seien. Erst mit dem Umbau soll die Barrierefreiheit umgesetzt werden – mit zwei Aufzügen, einem taktilen Leitsystem und Blindenaufschriften. Die eigentlichen Hauptmaßnahmen inklusive Gleissperren sollen dann im Zeitraum Juni bis August 2027 erfolgen. „Es ist davon auszugehen, dass sich die Bauarbeiten über das gesamte Jahr 2027 erstrecken werden“, so Pressesprecher Gasser-Mair. (red)