Bauhistorische Sensation

Gebäude im Brunnenfeld wurde bereits im 13. Jahrhundert erbaut

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    Das historische Gebäude im Brunnenfeld. Vortragender 

    Raimund Rhomberg (li.) mit Stadtarchivar Stefan Stachniß. 

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Fotos: Otto Schwald

Im Rahmen der im letzten Jahr gestarteten Vortragsreihe zur Stadtgeschichte begann kürzlich die Serie der Herbstvorträge mit dem Thema „Bauforschung im Zürcherhaus“. 


Architekt Raimund Rhomberg präsentierte dabei die Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten Untersuchung des geschichtsträchtigen Hauses am Eingang zur Ortsparzelle Brunnenfeld, das allgemein als „Zürcherhaus“ bekannt ist. 


Für die exakte Altersbestimmung ist die Dendrochronologie unverzichtbar, und mit Dr. Klaus Pfeifer konnte er wieder auf einen seit Jahren bewährten Partner zurückgreifen.


Die Analyse der verschiedenen Holzbauteile im Gebäude, die mithilfe von insgesamt 19 Kernbohrungen durchgeführt wurde, führte schließlich zu einer präzisen Datierung. Dabei wurde die Vermutung, dass es hier verschiedene Bauphasen gab, bestätigt. Das Ergebnis glich schließlich einer bauhistorischen Sensation, denn der älteste Teil des Gebäudes in der Westecke konnte in die frühe zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert werden, also kurz nach der Stadtgründung. Um etwa 1450 muss unter dem Geschlecht der Kärglis eine erste ostseitige Erweiterung erfolgt sein. Dort stand möglicherweise zunächst sogar ein eigenes Gebäude, vielleicht ein Getreidespeicher, der später in den Gesamtkomplex integriert wurde. Darauf deutet vor allem die Analyse der Räumlichkeiten im Kellergeschoss hin. 


Archäologische Fundgrube

Den nächsten Umbau vollzogen am Ende des 16. Jahrhunderts die später namensgebenden Zürcher, die das Haus schließlich Mitte des 17. Jahrhunderts auch aufstocken ließen, wobei ein riesiges, zweistöckiges Dachgeschoss dazu kam. Das ist auch gut an der Ostfassade erkennbar, die im ersten und zweiten Geschoss unstrukturiert wirkt, im Giebelbereich aber – typisch für die Barockzeit – streng symmetrisch erscheint.


Seit dem späten 17. Jahrhundert gab es am Kern des Gebäudes keine großen baulichen Veränderungen mehr. An der Westfassade wurde um 1830 ein Schopf angebracht, der – die Säulen weisen darauf hin – einen ähnlichen Vorgängerbau ablöste. Knapp drei Jahrzehnte später wurde an der Nordseite eine steinerne Waschküche angebaut.


Auch die Innenausstattung des Gebäudes ist mit ihren unterschiedlichen Gewölben und Decken Beleg für die verschiedenen Bauphasen. Erhalten sind auch alte Türangeln und Schlösser – ebenfalls aus verschiedenen Zeiten. Insgesamt stellt das gesamte Gebäude auch für Raimund Rhomberg eine wahre archäologische Fundgrube dar, vor allem für die Zeit des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit. Da auch die Objekte im unmittelbaren Umfeld sehr alt scheinen, werden sich bei weiteren Untersuchungen vermutlich noch zahlreiche neue Erkenntnisse ergeben. (Gastbeitrag/os)

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