Auf einem Schwarzweißfoto lächelt eine Frau in einem weißen Hemd.

Silvia Böhler

Es braucht ein Dorf, um alt zu werden


„Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen!“ Diesen Satz kennen Sie bestimmt. Die Kindererziehung ist nicht allein die Aufgabe der Mutter – so war es früher schon und ist es heute noch. Damit der Nachwuchs „geglückt“ aufwächst, braucht es neben den Eltern eine Vielzahl von Menschen, die unterstützen. Seien es die Großeltern, Nachbarn, Lehrpersonen oder Menschen, die sich in Vereinen engagieren und den Kindern eine Freizeitbeschäftigung ermöglichen. Sie alle übernehmen einen Teil der Betreuung und Erziehung und bilden damit ein wertvolles Netzwerk.

Gleiches gilt auch, wenn es sich um ältere Menschen handelt. Laut Landesrätin Martina Rüscher ist es fast ein Zehntel der Vorarlberger Bevölkerung – also über 40.000 Menschen im Land, die sich als pflegende Angehörige engagieren. Dank ihres täglichen Einsatzes könne der überwiegende Teil der Pflege – rund 80 Prozent – zu Hause geleistet werden. Das ist einerseits natürlich im Sinne der älteren Menschen, die so lange wie möglich in ihrem Zuhause bleiben wollen. Andererseits profitiert auch das Land davon. Denn die Pflege zu Hause ist deutlich günstiger als die Unterbringung in einem Heim.

Die häufig als selbstverständlich erachteten Leistungen oder wie Martina Rüscher es nennt – das unverzichtbare Engagement für das Funktionieren des Sozialwesens und die Wahrung der Lebensqualität in Vorarlberg – ist in der Realität meist aber nur mit Mehrfachbelastungen zu bewerkstelligen. Es kann deshalb nicht allein Aufgabe der Familie – oder, genauer gesagt, der Frauen – sein, sich um hilfs- und pflegebedürftige Menschen zu kümmern.

Umso wertvoller ist eine weitreichende Unterstützung. All jene Frauen und Männer die tagtäglich Betreuungs- und Pflegearbeit leisten, sind unverzichtbar. Ihnen gebührt großer Dank. Wichtig sind aber auch die kleinen, oft unscheinbaren Hilfestellungen. Sei es das Tragen der schweren Tasche beim Einkaufen, die Begleitung zum Arzt, die Hilfe bei der Gartenarbeit, ein gemeinsamer Spaziergang, Cafébesuch oder einfach der Plausch auf dem Vorplatz. Nachbarn, Freunde oder eben ein ganzes Dorf tragen dazu bei, dass Menschen sich auch im Alter wertgeschätzt und zugehörig fühlen – und am gesellschaftlichen Leben teilhaben.
„Es braucht ein ganzes Dorf, um alt zu werden“ zielt deshalb nicht nur auf die gesundheitliche Unterstützung ab, sondern stellt das Miteinander in den Fokus. Danke an alle, die sich Zeit dafür nehmen und dazu beitragen, dass nicht nur Kinder glücklich lachen können, sondern auch ältere Menschen.

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