Auf einem Schwarzweißfoto lächelt eine Frau in einem weißen Hemd.

Silvia Böhler

Wir müssen genauer hinsehen


Was bringt einen jungen Menschen dazu, in seine ehemalige Schule einzudringen und Schüler und Lehrer zu töten? Der Amoklauf an einem BORG in Graz mit elf Toten und mehreren Verletzten schockt und lässt viele Fragen offen.

Das Thema ist zu komplex, um wirklich (schnelle) Antworten zu finden. Einige Puzzleteile sind aber schon länger bekannt. Zuletzt waren Schulen in Vorarlberg immer wieder mit Bombendrohungen konfrontiert. Mehrfach mussten die Klassen aufgrund anonymer Hinweise geräumt werden. Es zeigt sich, dass die Verantwortlichen richtig gehandelt haben. Auch wenn rückblickend keine konkrete Gefahr bestanden hat, wird es Eltern beruhigen, dass hier nicht verharmlost, sondern geprüft und besonnen gehandelt wird. Die Sicherheit hat oberste Priorität. Nicht jede Drohung ist konkret, aber jede Drohung muss ernst genommen werden und kann so auch dazu beitragen, die Sicherheit zu wahren.

Wir alle müssen uns aber auch fragen, wie wir mit Menschen umgehen, die sich vielleicht in der Schule oder mit der Sprache schwertun, die anders aussehen oder eine persönliche Schwäche haben. Zu schnell fallen abfällige Bemerkungen, wird ausgegrenzt. Mobbing an Schulen oder am Arbeitsplatz ist leider keine
Seltenheit. Es darf nicht sein, dass sich Menschen ausgegrenzt, als Verlierer oder chancenlos sehen. Eltern machen sich viele Gedanken über die Kinder, dass sie ihren Weg gehen und mit beiden Beinen im Leben stehen. Immer wieder hören wir aber von jungen Burschen und Mädchen, die ihren Platz nur schwer finden oder zu Psychopharmaka, Alkohol und Cannabis greifen, um dem Druck standzuhalten.

Zum Fall in Graz sagt Psychiater Reinhard Haller, langjähriger Chefarzt der Maria Ebene, dass sich bei solchen Taten zwei wiederkehrende Muster zeigen. Zum einen die „schwere Gekränktheit“ des Täters, der Rache an der aus Tätersicht „kalten, ausschließenden Gesellschaft“ nehmen möchte.
Zum anderen die vorhandene „Griffnähe zur Waffe“. In Österreich ist das Waffengesetz vergleichsweise liberal. Sobald man 18 Jahre alt ist, kann sich jeder eine Waffe kaufen. Auch das ist ein Puzzleteil, bei dem wir in Zukunft genauer hinsehen müssen.

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