Mit Gott und Kirche eng verbunden
Bludenzerin Petra Steinmair-Pösel wird neue Pastoralamtsleiterin
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Mit der Theologin und Sozialethikerin Petra Steinmair-Pösel aus Bludenz übernimmt mit 1. Oktober erstmals eine Frau die Pastoralamtsleitung – die größte Organisationseinheit innerhalb der Diözese Feldkirch.
Der bisherige Pastoralamtsleiter Martin Fenkart wechselt in die Leitung der neuen Stabsstelle „Missionarische Pastoral und Dialog“. Für Petra Steinmair-Pösel ist die neue Aufgabe als Pastoralamtsleiterin in gewisser Weise auch ein Heimkommen, hat sie hier doch als Frauenreferentin der Diözese erste Kontakte geknüpft, später unter anderem den „Gesellschaftspolitischen Stammtisch“ moderiert und auch als Leiterin und Lehrende an der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule den Kontakt zur Diözese nie ganz verloren. Die habilitierte Theologin und Sozialethikerin war zuletzt Mitglied des österreichischen Synodenteams. Gemeinsam mit der Diözesanleitung und dem Team des Pastoralamtes möchte sie „in den kommenden Jahren daran arbeiten, Kirche in Vorarlberg nah, engagiert und zukunftsorientiert erfahrbar und erlebbar zu machen. „Sich heute in der Kirche zu engagieren, bedeutet auch, auf Gegenwind zu stoßen. Was ,die Kirche‘ deshalb braucht, sind Menschen, die diesen Wind spüren und es verstehen, die Segel mit dem Wind zu setzen. Kirche ist ein Gemeinschaftsprojekt“, betonte Bischof Benno Elbs bei der Präsentation der neuen Pastoralamtsleiterin. Petra Steinmair-Pösel und Martin Fenkart traue er zu, tragfähige Brücken in die Gesellschaft und zu den Menschen hin zu bauen.
Ministrantin „gespielt“
Überzeugt davon ist sie, dass es heute gilt, „neu aufeinander hören zu lernen – interessiert, achtsam, respektvoll, getragen vom Vertrauen, dass Gott mir vielleicht gerade durch mein Gegenüber etwas mitteilen will. Durch solches Aufeinander-Hören können sich ganz neue Wege eröffnen und Lösungen zeigen.“
Als Kind wäre die heute 50-Jährige gerne Ministrantin geworden. Doch zu ihrer Zeit gab es diese Möglichkeit in der Pfarre Bludenz nicht. „Damit ich trotzdem Ministrantin sein konnte, musste mein Vater nach dem Kirchgang immer Gottesdienst mit mir spielen.“ Ihrer Hinwendung zum Glauben tat der Ausschluss vom Ministrantendienst jedoch keinen Abbruch. Die Frage nach Gott übte für sie seit Jugendtagen eine besondere Faszination aus. Geprägt hat Petra Steinmair-Pösel auch das Ritual des Abendgebets, das die Mutter mit ihr und ihrem Bruder regelmäßig zelebrierte. „Es war kein vorgefertigtes Gebet. Wir haben uns mit allem, was den Tag ausmachte, ganz frei an Gott gewendet“, erzählt die Bludenzerin.
Großes Engagement
Das Interesse für Lebensthemen und Sinnfragen, für die seelisch-geistige Dimension des Menschen, führte die Bludenzerin zum Theologiestudium. Nach dessen Abschluss engagierte sich die Theologin und Sozialethikerin in den unterschiedlichsten Bereichen der kirchlichen Arbeit und das auch außerhalb des Landes. (red)