„Das Café ist ein Ort, an dem man sich austauscht“

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    Konditor Mario Kurzamann will die Kaffehaustradition in Vorarlberg forcieren. 

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Foto: Silvia Böhler

Auf Kaffee und Kuchen geht man in Bludenz gerne ins Dörflinger. In der Rathausgasse wirkt seit fast drei Jahren Mario Kurzamann mit seinem Team. Mit dem Bludenzer Anzeiger spricht er über die Kaffeehauskultur in Vorarlberg.


Von Silvia Böhler


Herr Kurzamann, früher haben Kaffee und Zeitungen eng zusammengehört. Ist das heute noch so?

Auf jeden Fall. Das merken wir auch bei uns im Dörflinger. Wir haben Stammkunden, die kommen jeden Vormittag, bestellen ihren Kaffee und lesen dazu eine Zeitung. 


Am Donnerstag hoffentlich auch den Bludenzer Anzeiger.

Auf jeden Fall, der wird gerne gelesen.


Welches Publikum trifft man im Dörflinger?

Ganz gemischt, vom Schüler bis zum Pensionisten. In der Früh wird gerne Kaffee getrunken und gefrühstückt, am Mittag bieten wir eine kleine Speisekarte an und am Nachmittag kommen die Leute zu Kaffee und Kuchen. 


Hat das Handy im Café Pause?

Bei unseren jüngeren Gästen spielt das Handy natürlich eine große Rolle. Wenn sie alleine oder zu zweit sind, wird auch im Café ins Handy geschaut. Aber das stört mich nicht. Je nach Konstellation unterhalten sich die Gäste aber auch. Das Café ist nach wie vor ein Ort, an dem man sich austauscht – miteinander plaudert, diskutiert, wo Informationen erhalten werden. Egal ob im Gespräch oder durch die Zeitung. 


Das Dörflinger hat eine lange Kaffeehaustradition. Wollen Sie diese erhalten und fortführen?

Das ist mir sehr wichtig. Zum einen wollen wir großteils die traditionelle Inneneinrichtung beibehalten, das schätzen die Menschen und viele sagen auch, dass sie sich bei uns sehr wohl fühlen. Zum anderen gehört zu einer Kaffeehauskultur natürlich auch das Sortiment. Wir bieten 14 verschiedene Kaffeearten an – vom Biedermeier über Maria Theresia, Melange bis zum Cappuccino. Das Gleiche gilt für unsere Kuchen und Torten. Seit es das Dörflinger gibt, gibt es beispielsweise Sahneomeletts und Nussrahmtörtchen. Diese Klassiker wollen wir beibehalten, daneben aber auch neue Kreationen – in Richtung französischer Patisserie – anbieten. Dieser Mix kommt bei den Gästen gut an.


Sie sind gelernter Konditor. Backen Sie noch selbst?

Zu wenig. Ich schaue aber, dass ich zumindest drei Tage in der Woche in der Backstube stehe. Ansonsten bin ich im Service und im Büro.


Haben die Menschen überhaupt noch Zeit, um gemütlich im Café zu sitzen?

Ich habe lange Zeit in Wien gelebt und dort ist die Kaffeehauskultur noch ausgeprägter. Die Menschen sitzen zum Teil den ganzen Vormittag im Café und lesen eine Zeitung nach der anderen. Wenn man sich trifft, trifft man sich in Wien im Café. Das ist bei uns ein bisschen anders. Ich habe das Gefühl, in Vorarlberg sind die Menschen etwas gestresster, nehmen sich weniger Zeit für einen Cafébesuch.  


Ist der Coffee to go eine Konkurrenz für das Kaffeehaus?

Nein, wir bieten den Coffe to go auch selbst an, eine Konkurrenz zum Kaffeehausbesuch ist er aber nicht. Wer zu uns kommt, will sich zumindest eine halbe Stunde oder Stunde in Ruhe hinsetzen, plaudern oder Zeitung lesen – und wir bemühen uns, den Gästen eine schöne Zeit zu bereiten.

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